Mannheim Schubert-Abend: Gretchen, Klärchen und die Forelle

Der Komponist Franz Schubert.
Der Komponist Franz Schubert.

Um Natur, Liebe und Sehnsucht ging es bei einem Musiksalon-Konzert des Mannheimer Nationaltheaters in der Alten Schildkrötfabrik in Neckarau. Im Mittelpunkt der vokalen und instrumentalen Kammermusik stand Franz Schubert.

Zu hören gab es im ersten Teil des Abends Lieder und Liedbearbeitungen für Klarinette und Klavier, und nach der Pause Schuberts „Forellenquintett“. Die Ausführenden: Mitglieder des Nationaltheaterorchesters, Sopranistin Seunghee Kho vom Opernensemble und am Flügel der aus Sizilien stammende Pianist und Kapellmeister Lorenzo Di Toro, früherer Solorepetitor und Kapellmeister am Nationaltheater, der aktuell an der Berliner Staatsoper verpflichtet ist.

Vorzüglicher Pianist

Den Aufführungen – um es gleich vorwegzunehmen – lässt sich durchweg ausgesprochen ansehnliches Niveau, über weite Strecken sogar mehr als das bescheinigen. So hat im ersten Teil Seunghee Kho musikalisch dramatische und vokale Ausrufezeichen gesetzt in zwei Schubertschen Goethe-Vertonungen: „Gretchen am Spinnrad“ („Faust“) und „Klärchens Lied“ („Die Liebe“ aus „Egmont“). Einen überaus wertvollen kammermusikalischen Mitstreiter fand die koreanische Sopranistin in Lorenzo Di Toro, der sich durchgehend als vorzüglicher Pianist profilierte.

Zum Schluss des ersten Konzertteils vermochte Seunghee Kho erneut ansprechende Akzente zu setzen in der Gesangsszene „Der Hirt auf dem Felsen“ für Sopran, Klarinette und Klavier – in bestem musikalischem Einvernehmen mit dem Klarinettisten Patrick Koch und Di Toro. Schließlich der zweite Teil, der dann dem „Forellenquintett“ gehörte, das diesmal in durchweg adäquater, kammermusikalisch kultivierter, lebendiger Wiedergabe erklang durch ein ausgewogenes Ensemble mit Barbara Häfele (Violine), Julien Heichelbech, (Viola), Barbara Häfele (Cello), Christoph Prüfer (Kontrabass) und Di Toro am Klavier.

x