Ludwigshafen Protest gegen „Metropol“-Hochhaus: OB nimmt Unterschriften entgegen

BI-Sprecherin Ruth Ludwig (links) und OB Jutta Steinruck bei der Übergabe der Unterschriften im Foyer des Pfalzbaus.
BI-Sprecherin Ruth Ludwig (links) und OB Jutta Steinruck bei der Übergabe der Unterschriften im Foyer des Pfalzbaus.

2078 Menschen, darunter 1688 aus Ludwigshafen, haben der Bürgerinitiative (BI) „Lebenswertes Ludwigshafen“ zufolge seit Juli vergangenen Jahres die Petition „Kein ,Metropol’-Hochhaus auf dem Berliner Platz“ unterschrieben. Vor der Stadtratssitzung am Montag im Pfalzbau hat BI-Sprecherin Ruth Ludwig das Petitionspaket an Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos) übergeben. „Das ist ein Bürgervotum für eine soziale und klimagerechte Gestaltung dieses für Ludwigshafen so zentralen Platzes“, sagte Ludwig. „Wir fordern, dass der Stadtrat in diesem Sinne die Verantwortung für die Gestaltung des Platzes übernimmt und rechtliche Fragen dazu klärt.“ Steinruck bedankte sich für das Engagement der BI, wies aber darauf hin, dass das Grundstück in Privateigentum sei, einer Bank und nicht der Stadt gehöre. Derzeit sei der Insolvenzverwalter am Zug.

„Werden Anwalt der BI sein“

Sie versicherte Ludwig aber: „Wir werden der Anwalt ihrer BI sein. Kein Investor kommt an der Stadt vorbei. Wir haben da die Hand drauf. Viele wünschen sich, dass dieser Schandfleck wegkommt, aber nicht um jeden Preis.“

Die Grünen im Rat wollten das Thema in der anschließenden Sitzung aufgreifen – mit einem Antrag, der eine baurechtliche Prüfung der Situation am Berliner Platz vorsah. „Nach zehn Jahren Stillstand halten wir das für angebracht“, sagte ihr Sprecher Hans-Uwe Daumann. Weil der Antrag angeblich nicht bei der Verwaltung und nur im E-Mail-Ordner der OB eingegangen war, wurde er jedoch nicht zugelassen. „Tut mir leid, das war kein böser Wille“, entschuldigte sich Steinruck. „Wir holen das nach.“

Mitte 2022 hatte die „Metropol“-Projektentwicklungsgesellschaft einen Insolvenzantrag gestellt, nachdem die Finanzierer des Millionenvorhabens den Geldhahn für den 19 Stockwerke hoch geplanten Komplex zugedreht hatten. Das Thema ist längst ein Politikum.

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