Ludwigshafen Oppauer Herren werden überraschend Meister

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LUDWIGSHAFEN. Freud und Leid lagen am vergangenen Wochenende in der Faustballabteilung des TB Oppau nah beieinander. Während die Zweitliga-Männer überraschend Meister wurden, müssen die enttäuschend auftretenden Frauen um den Ligaverbleib in der Zweiten Bundesliga West bangen.

„Ich bin einfach nur sprachlos“, sagte die konstatiert wirkende TBO-Trainerin Jana Braun nach dem abschließenden Spieltag ihrer stark abstiegsgefährdeten Zweitliga-Frauen, ergänzte dann aber doch: „Ich kann mir nicht erklären, wie man eine Woche so stark und dann wieder so schlecht spielen kann. Es hat einfach an allem gefehlt.“ Die Übungsleiterin wurmte es, dass ihre Mannschaft nicht auf den guten Leistungen der Vorwoche gegen die TuS RW Koblenz und den TV Langen aufbauen konnte. Vor allem, da der TBO noch zwei Siege benötigte, um im Kampf gegen den Abstieg zu bestehen. Doch statt Kampf und Wille bekam Braun Verunsicherung und Hilflosigkeit von ihrer Mannschaft geboten. Die beiden 0:3-Niederlagen gegen den gastgebenden TV Öschelbronn (5:11, 4:11, 5:11) und den Tabellenletzten TV Dörnberg (8:11, 8:11, 10:12) waren da die Folge. Nun sind die Oppauerinnen auf Schützenhilfe aus der eigenen Liga angewiesen. Nur wenn der TV Obernhausen oder der TV Öschelbronn sich bei den Aufstiegsspielen für die Bundesliga Süd qualifiziert, bleiben die TBO-Frauen zweitklassig. Auf Schützenhilfe waren am vergangenen Wochenende auch die Oppauer Zweitliga-Männer angewiesen. Allerdings in einer positiveren Art und Weise. Die Ausgangslage vor dem abschließenden Spieltag war recht simpel: Gewinnen die zweitplatzierten Oppauer ihre beiden Begegnungen gegen den TSV Karlsdorf und die TuS RW Koblenz, haben sie sich für die Aufstiegsspiele zur Bundesliga Süd qualifiziert. Sollten sie jedoch nur eine der beiden Partien gewinnen, müssten sie auf Fehler der Konkurrenz hoffen. So kam es dann schließlich auch: Bereits die erste Begegnung gegen die TuS RW Koblenz setzte die Mannschaft des Trainerduos Matthias Bog/Thomas Blümbott trotz starken Beginns mit 1:3 (11:6, 9:11, 5:11, 9:11) in den Sand. „Nach dem ersten Satz war von unserer Souveränität nicht mehr viel übrig. Wir waren zu nervös, spielten zu kompliziert und hatten zu wenig Eier in der Hose“, brachte es Bog etwas überspitzt auf den Punkt. Doch es wirkte. Seine Schützlinge besannen sich in der folgenden Begegnung gegen den gastgebenden TSV Karlsdorf auf ihre Stärken und bezwangen den Abstiegskandidaten klar mit 3:0 (11:2, 11:9, 11:6). „Wir haben unsere Hausaufgaben zum Teil erledigt. Nun sind wir auf Schützenhilfe angewiesen“, wartete Bog genauso wie die komplette Mannschaft auf frohe Kunde aus den anderen Hallen. Als diese gegen 18.20 Uhr bei den Oppauern eintraf, kannte der Jubel keine Grenzen mehr: Da weder der TV Waibstadt noch der TV Weisel zwei Begegnungen für sich entscheiden konnten, qualifizierte sich die Mannschaft um Maximilian Breier, Timo Bernhardt, Christof Jugel, Manuel Ullrich, Jan-Philipp Gerhardt, Alexander Jakoby, Viktor Maurer und Maximilian Kerbeck für die Aufstiegsspiele zur Bundesliga Süd und huschte am TV Waibstadt vorbei zur völlig überraschenden Meisterschaft. „Diese Meisterschaft ist genauso glücklich, wie überraschend“, gab sich Bog zurückhaltend. Den Feierlichkeiten tat dies aber keinen Abbruch. (koep)

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