Ludwigshafen Ohrenstöpsel für den Hard Rock

Die Saxophonistin Nicole Johänntgen hat die Wurzeln des Jazz in New Orleans erkundet und spielt in der Alten Feuerwache.
Die Saxophonistin Nicole Johänntgen hat die Wurzeln des Jazz in New Orleans erkundet und spielt in der Alten Feuerwache.

Ok, ich gebe es zu: Ich mag Hard Rock. Immer noch. Ich bin über Deep Purple, Rainbow und Black Sabbath in das Genre hineingewachsen, auch wenn die Bands schon „veraltet“ waren, als ich jung war. Vor kurzem habe ich eine wissenschaftliche Studie gelesen, wonach man der Musik, die man mit 13, 14 Jahren geliebt hat, sein Leben lang treu bleibe. Das schließe aber nicht aus, dass man seinen musikalischen Horizont erweitere. Passt bei mir. Iron Maiden fand ich auch toll, die galoppierenden Rhythmusgitarren, waren zum Gitarrelernen ein großer Spaß. Nach Mannheim in den 7er Club in der Industriestraße 7 kommt eine Cover-Band, die sich „Iron Maidnem“ (sic!) nennt. Über Cover-Bands berichtet die RHEINPFALZ eigentlich nicht. Aber das schließt nicht aus, dass man am Sonntag, 20. Oktober, da mal hingeht. Bitte unbedingt Ohrenstöpsel mitnehmen! Ich empfehle jedem die Anschaffung von Musiker-Gehörschutz, das sind Stöpsel, die dämpfen, aber trotzdem guten Sound liefern. Eine für das Metal Genre sehr einflussreiche Band ist Diamond Head, deren Stil hat Bands beeinflusst, die viel berühmter wurden, wie etwa Metallica, die zu Beginn ihrer Karriere viele Stücke der britischen Metaller nachgespielt haben. Diamond Head kommt am 30. Oktober in den 7er Club. Quintett spielt Liedgut auf Leergut GlasBlasSing ist eine enorm witzige Truppe, die schon öfter im Capitol in Mannheim aufgetreten ist. Angefangen hat das Quintett mit „Liedgut auf Leergut“, und der Name ist bis heute Programm. Die Musiker spielen auf allerlei leeren oder halbvollen Flaschen, vom Kümmerling-Kurzen bis zur Magnum-Flasche und Wasserspendern. Das ist weit mehr als nur ein Ulk – das sind alles exzellente Musiker, die Flaschen sind gestimmt, die Arrangements ebenso raffiniert wie fetzig. Am Sonntag, 21. Oktober, ab 19 Uhr, gibt es im Capitol wieder die Flaschen zu bewundern. Marching Band mit irre groovenden Stücken Die Saxophonistin Nicole Johänntgen hat 2016 eine Reise nach New Orleans gemacht und dort die Wurzeln des Jazz erkundet. Herausgekommen ist das Album „Henry“. Die Besetzung ist eine kleine Marching Band: Sousaphon, Posaune, kleine Trommel und natürlich Saxophon. Der Spaß bei den wie irre groovenden Stücken ist gewaltig. So hat die Saarländerin in diesem Jahr nachgelegt mit „Henry II“. Wer schon Mardi Grass BB, Blassportgruppe oder Weinblech gehört hat und mag, wird begeistert sein. Nicole Johänntgen spielt am Sonntag, 21. Oktober im Rahmen des Enjoy Jazz Festivals in der Alten Feuerwache. Meditatives, dann Rockiges auf dem Akkordeon Das Akkordeon ist ein chronisch unterschätztes Instrument. Tatsächlich gibt es aber fantastische Musik und großartige Musiker, die mit diesem Instrument Tango und Musette und auch moderne, jazzige Sachen spielen. Einer von ihnen ist Vincent Peirani. Er hat mit Pianist Michael Wollny das Album „Tandem“ vorgelegt. Sein jüngstes Werk, „Living Being II (Night Walker)“ kommt für meinen Geschmack langsam in Schwung und pflegt erst eine meditative Stimmung. Dann kommt eine Suite, mit dem Obertitel „Kashmir to Heaven“ – und da klingelt`s doch sofort: „Kashmir“ und „Stairway to Heaven“ sind Rock-Klassiker von Led Zeppelin. Und tatsächlich hat sich der Mann mit dem Akkordeon da dran gemacht – mit tollem Ergebnis. Hoffentlich spielt er das am Dienstag, 23. Oktober, um 20 Uhr im Karlstorbahnhof Heidelberg. Vorfreude aufs Interview mit dem Kabarettisten Und jetzt was komplett anderes: Thomas Freitag, ein großartiger Kabarettist und Parodist kommt am Freitag, 9. November, in die Kleine Komödie nach Limburgerhof. Vorher habe ich mit ihm ein Interview, auf das ich mich schon sehr freue. Die Kolumne Lieber ins Konzert oder in die Ausstellung gehen? Ins Musical oder zur Lesung? Das Kultur-Angebot in der Region ist groß. Worauf wir uns besonders freuen, erzählen wir immer freitags in der Kolumne „Ausgesucht“.

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