Ludwigshafen Nils fragt: Was ist Standard und Latein?

Versuch’ es erst gar nicht, hat meine Cousine Nana mich gewarnt. Harmonisch zu tanzen, das kriegen wir Biber nicht hin. Die Kelle stört, unser Schwanz, in dem wir Fett speichern, mit dem wir bei Gefahr auf die Wasseroberfläche klatschen. Und doch hab’ ich mich immer fürs Tanzen interessiert. Meine Mutti Naglinde hat mir mal erklärt, was es mit Standardtänzen und Lateintänzen auf sich hat. Bei Hochzeiten gehört der erste Tanz dem Brautpaar, traditionell ein Walzer. Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Foxtrott, Slowfox und Quickstepp sind Standardtänze. Ein Merkmal: Die Tanzpartner bleiben die ganze Zeit verbunden. Der Herr legt seine rechte Hand auf das Schulterblatt der Dame. Der Tango ist kein Schwungtanz und fällt ein bisschen aus der Reihe bei den Standardtänzen: Der Herr führt die Dame in erster Linie mit seinem Körper, mit Brustkorb und Becken. Lateinamerikanische Tänze sind Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive. Die Tanzverbände haben das so festgelegt. Aus Lateinamerika stammen aber nur Rumba, Samba und Cha-Cha-Cha. Lateinamerika ist ein Begriff, der die spanisch- und portugiesischsprachigen Länder Amerikas, Mexiko, Argentinien, Chile, Nicaragua und andere, von den englischsprachigen Ländern Amerikas abgrenzen soll. Der Jive entstand in den USA, der Paso Doble in Spanien und Frankreich. (thc)

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