Ludwigshafen Mundartrock und Volleyball

Dort, wo normalerweise Patienten und Personal der Klinik „Zum Guten Hirten“ Ruhe und Abgeschiedenheit genießen, ist am Wochenende gemeinsam gefeiert worden. Zum 14. Mal hatte das Krankenhaus zum Sommerfest im Park eingeladen. „Wir wollen den Menschen die Gelegenheit de Begegnung geben“, sagte der Ärztliche Direktor Jörg Breitmaier zur Eröffnung.

„Angefangen haben wir mit einem ganz normalen „Tag der offenen Tür“, berichtete Breitmaier. „Aber wir haben eben weniger Technik zum zeigen. Deshalb haben wir uns vor 14 Jahren zum gemeinsamen Fest für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter, aber auch ehemalige Patienten und Mitarbeiter entschlossen“, erklärte er. Und nicht nur die: „Immer wenn gefeiert wird, nutzen wir die Gelegenheit zum Besuch“, verriet Schwester Beate von den Niederbronner Schwestern. Sie ist am St.-Vincentinus-Krankenhaus in Speyer zu Hause, das ebenfalls von der Krankenhausstiftung der Schwestern getragen wird. „Und wenn wir feiern, dann besuchen uns die Schwestern von hier.“ In Ludwigshafen gab es einiges zu erleben. Den Jonglier-Workshop mit Frank Bikar zum Beispiel, der sein Zelt im Obstgarten aufgeschlagen hatte, und allen Interessierten die Grundzüge einer gelungenen Jonglage beibrachte. „Das klappt bei jedem – egal oh sechs oder 99 Jahre“, sagte und lachte. Dabei waren die Jüngsten zunächst einmal damit beschäftigt, sich die Gesichter beim „Kinderschminken“ in bunte Schmetterlinge oder fürchterliche Raubkatzen verwandeln zu lassen. „Außerdem haben wir wieder unseren Kleider- und Bücherflohmarkt, an denen sich jeder für wenig Geld einkleiden, oder mit Lesestoff versorgen kann“, warb Breitmaier. Dazu spielten die „Pälzer Helde“ weinfesterprobten, aber manchmal auch nachdenklichen Mundartrock. Und der Bezug zum Haus war ebenfalls da: „Ich arbeite hier seit Januar als Krankenpfleger“, berichtete Keyboarder Christian Gerdon. Mit seinem Akkordeon war er auch schon bei Therapien dabei, „und dann hat man mich einfach angesprochen, ob wir mit den ,Helde’ nicht auch beim Sommerfest spielen könnten“, berichtete er. Nicht nur die Musik machte dabei durstig auf die alkoholfreien Cocktails von den Mitarbeitern des Sozialdiensts. Auch die Sportler des neunten „Guten-Hirte-Cups“ für Volleyballer benötigten dringend einen Ausgleich für den Elektrolythaushalt, und vielleicht auch einen guten Schluck, um die Enttäuschung zu vergessen. Denn nachdem die Lokalmatadoren das Turnier in den beiden Vorjahren gegen die Mannschaften des Pfalzklinikums Klingenmünster, der BG Unfallklinik und die gemischte Mannschaft aus Heimbewohnern und Pflegern des Caritas-Förderzentrums St. Johannes gewonnen hatten, jubelten in diesem Jahr die Spielerinnen und Spieler des Pfalzklinikums. Eine Enttäuschung, mit der nicht nur Gastgeber Jörg Breitmaier gut leben konnte. „Es wurde mehr konsumiert als im Vorjahr, also gehe ich davon aus, dass auch mehr Gäste da waren“, sagte er. Einnahmen, die letztlich wieder den Patienten zugute kommen, „denn die Kosten fürs Fest übernimmt unsere Stiftung.“

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