Ludwigshafen Marcel Bormeth träumt von einer Profilaufbahn und weiß nicht, wer Jürgen Kohler ist

LUDWIGSHAFEN

. Nach sieben Partien ohne Niederlage wartet auf Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen heute mit der SpVgg Wirges ein dicker Brocken (14.30 Uhr, Südwest-Stadion). Der Aufsteiger kommt mit Weltmeister Jürgen Kohler als Trainer und der besten Abwehr der Liga. Es wäre eine gute Frage für Günther Jauchs Fernsehsendung „Wer wird Millionär?“ Welcher Arminia-Spieler hat als Einziger alle Saisonspiele bestritten? A: Steffen Burkhard, der über 100 Mal in Folge auflief, B: Peter Klug, seit drei Jahren Stammtorwart des FCA, C: Pietro Berrafato, der Kapitän. Manch einer müsste wohl den Telefon-Joker bemühen, denn die richtige Antwort ist D: Marcel Bormeth, das 18 Jahre alte Talent des FCA. „Er hat sich prima entwickelt und sich die Einsätze verdient. Marcel ist wichtig für unser Spiel und er lernt schnell, weil er von den Erfahrenen Tipps annimmt und umsetzt“, charakterisiert Trainer Thomas Fichtner den Mittelfeldspieler. Der zentral und auf dem Flügel einsetzbare Bormeth hat Stärken im Eins-gegen-eins, ist technisch stark und hat einen guten Abschluss. „Nach verlorenen Bällen setzt er sofort nach, das ist ein besonderes Merkmal von Marcel“, hat Fichtner erkannt. Jedenfalls hat der spielstarke Bormeth den Sprung von der A-Junioren-Regionalliga in die Oberliga auf Anhieb geschafft, selbst wenn er altersbedingten Leistungsschwankungen unterworfen ist. „Ich habe keine Pläne, will mir keinen Druck machen, sondern nur so gut wie möglich spielen“, sagt der Abiturient am Technik-Gymnasium in Ludwigshafen. Bormeth verkörpert den modernen Typ des Fußballers. Mit seiner Ballfertigkeit erinnert er ein bisschen an Mario Götze, mit seiner Schnelligkeit und Gewandtheit an Marco Reus. Diese beiden sind auch seine Vorbilder. Wie viele seiner Alterskollegen träumt auch Bormeth von einer Karriere als Profi. „Das ist aber nur ein Traum. Ich konzentriere mich voll auf die Oberliga“, sagt der flinke Techniker. Bei der Arminia hat er noch einen Vertrag bis 2016, den er erfüllen möchte. Bormeth, der in der Gartenstadt wohnt, hat beim ESV Ludwigshafen mit dem Fußball begonnen, spielte in der B-Jugend beim LSC und als A-Junior bei Phönix Schifferstadt. Im Derby am 15. September des vergangenen Jahres beim LSC beeindruckte er die ihn beobachtenden Fichtner und Sportchef Markus Impertro derart, dass er gut zwei Monate später, just an seinem 18. Geburtstag, den Vertrag beim FCA unterschrieb. „Mit dem Saisonverlauf bin ich sehr zufrieden“, sagt Bormeth. In 16 der 18 Pflichtspiele stand er in der Startelf, zweimal wurde er eingewechselt. Die Frage, ob er den prominenten Wirgeser Trainer Jürgen Kohler – immerhin Weltmeister 1990 – kenne, verneint Bormeth. Heute wird er ihn kennenlernen. (thl/Archivfoto: Kunz)

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