Ludwigshafen „Lust auf die neuen Lieder wecken“

An der Orgel ist Kirchenmusiker Tobias Martin in seinem Element.
An der Orgel ist Kirchenmusiker Tobias Martin in seinem Element.
Herr Martin, sage und schreibe 23 Buchstaben hat das Wort „Dekanatskirchenmusiktag“. Das ist ganz schön sperrig. Warum nennen Sie das große Kirchenmusik-Treffen in der Apostelkirche nicht einfach „Sing Halleluja!“?

(Lächelt) Das Format ist vorgegeben. Es hat sich in der Landeskirche so etabliert, dass es alle zwei Jahre einen Landeskirchenmusiktag gibt. Und in der „Lücke“ findet der Dekanatskirchenmusiktag statt. Dieser Tag wird immer von der Bezirkskantorei und den kleineren Kirchenchören gemeinsam gestaltet. Vielleicht sollten wir mal über neue Namen für diese Veranstaltungen nachdenken. Diesmal trägt der Musiktag die Überschrift „Chor – Bläser – Orgel“. Es sind also nicht nur Chöre zu hören, sondern es geht durchaus feierlich zu? Ja. Landesposaunenwart Christian Syperek ist mit von der Partie. Er studiert an dem Dekanatskirchentags-Wochenende mit Bläsern aus den Posaunenchören der Kirchenbezirke Speyer und Ludwigshafen die vorgesehenen Stücke ein. Kann eigentlich jeder Menschen singen, wenn er sich nur traut? Ich sage mal: 90 Prozent der Menschen haben eine gesunde, ausbildungsfähige Stimme. Daher dürfen alle Interessierten auch gerne zum Schnuppern in unsere Kirchenchöre und zu den Proben der Bezirkskantorei kommen. Welche Voraussetzungen müssen Chorsänger mitbringen? Es geht in den Chören nicht nur um die Freude am gemeinsamen Musizieren, sondern wir sind durchaus leistungsorientiert. Ich möchte, dass die Sänger sich und ihre Stimme weiterentwickeln. Es beflügelt mich, vor dem Chor zu stehen und zu sehen, wie die Leute wachsen. Was kostet das „Singen“ in einem Kirchenchor oder in der Kantorei? Gar nichts. Die Sängerinnen und Sänger müssen, wenn überhaupt, lediglich einen kleinen Unkostenbeitrag für die Noten bezahlen. Wie passen beim Musiktag die Chöre und Blechbläser zusammen? Sind Trompeten und Posaunen nicht sehr laut? Übertönen die nicht die Sänger? Chöre haben oft Respekt vor Bläsern. Das ist schon richtig. Da müssen die Chorleiter Vertrauen schaffen, dass das gut zusammenpasst. Das wird beim Musiktag dann auch zu hören sein. Ich freue mich sehr auf das gemeinsame Musizieren. Danach wollen wir mit den Sängern, Bläsern und Gästen noch zusammenstehen und uns ein bisschen besser kennenlernen. Das soll ein schöner gemeinsamer Abschluss werden. Auf dem Chorprogramm stehen Stücke aus dem neuen Ergänzungsheft zum evangelischen Gesangbuch, das Ende des vergangenen Jahres erschienen ist. Warum konzentrieren Sie sich auf diese Auswahl? Wir wollen damit in den Chören noch etwas Werbung für das neue Buch und die neuen Lieder machen. Auch in den Gemeinden wollen wir die Lust auf die neuen Lieder wecken. Aber ein Stück stammt nicht aus dem neuen Liederbuch, sondern aus Ihrer Feder. Das ist richtig. Das „Gloria Patri“ habe ich selbst komponiert, weil es im neuen Liederbuch keines gibt. Beim Musiktag wird es sozusagen uraufgeführt. Termin Dekanatskirchenmusiktag des protestantischen Kirchenbezirks Ludwigshafen, Sonntag, 24. Februar, 17 Uhr, Apostelkirche, Rohrlachstraße 70, mit Chören, der Kantorei und dem Bezirksbläserensemble Ludwigshafen-Speyer. Die Predigt hält Dekanin Barbara Kohlstruck.

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