Ludwigshafen Lieder über Frieden

91-73381154.jpg

„Verleih uns Frieden“ – unter diesem Motto hat der Chor der katholischen Kirche „Herz Jesu“ am vergangenen Sonntag zusammen mit dem Orchester festliche Melodien präsentiert. Mit ihrer Liedauswahl wollten die Sänger auf Krieg und Leid in der Welt aufmerksam machen und auch ein wenig Frieden stiften. Das Publikum zeigte sich begeistert von der Liedauswahl und deren Umsetzung.

„Ich selbst gehöre zu einer Generation, die zeitlebens nichts anderes kannte als Friedenszeiten“, sagte Dekan Peter Nirmayer. „Ich bin mir bewusst, dass ich damit zu einer Ausnahmegeneration gehöre, sowohl in der Menschheitsgeschichte als auch in unserer Zeit.“ Mit „Verleih uns Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn Bartholdy nach einem Gebet Martin Luthers eröffneten Orchester und Kirchenchor – beide unter Leitung von Dirigentin Silke Winkler – konsequenterweise das Konzert. In „Da berühren sich Himmel und Erde“ unterstrich die Melodie wunderschön diese Textzeile. Wie im Himmel fühlte sich auch das Harfenspiel von Flora Babette Clade an, wenn sie Marcel Tourniers „III. Lent“ aus „Quatre Préludes“ spielte, dessen Melodie sphärisch dahinplätscherte. Frieden stiften gilt für jede Religion. „Derjenige, der den Frieden in seinen Höhen schafft, möge auch für uns den Frieden schaffen“, heißt es im jüdischen „Ose Shalom“, das der Chor zusammen mit Tenor Malte Müller, Dirigentin Silke Winker, die Sopran sang, und dem Orchester bewegend vortrug. Das traditionelle israelische „Hevenu schalom alejchem“ – Wir bringen Frieden für alle – ist voller Hoffnung und sehr fröhlich. Das drückte sich auch in der Schnelligkeit aus: Der Chor sang die Zeile immer schneller und schon fast gebetsmühlenartig, um die Intension dieser Textzeile zu verstärken. Mit dem englischen Vater unser, dem „The Lord’s Prayer“ von Albert Hay Malotte, vorgetragen von Tenor Malte Müller in Begleitung der Harfe, ging es bewegend weiter. Müller intonierte zusammen mit Orchester und Chor John Leavitts „Agnus Dei“. Frauen und Männer des Chores präsentierten teils abwechselnd, teils zusammen „Peace like a river“, ein traditionelles Spiritual. Das Konzert endete vor der Zugabe mit Melchior Francks „Da Pacem Domine“, das Chor und Orchester zusammen mit dem Publikum interpretierten. „Wir verbinden gern klassische und moderne Stücke“, sagte der Vorsitzende Klaus Thomas zur Liedauswahl. Auch anderssprachige Stücke brächten Abwechslung. Das garantiere eine große Bandbreite und es komme „immer sehr gut an“. Insgesamt habe der Chor viel Spaß, vor allem „bei einer Resonanz wie heute. Das ist ein Zeichen, dass es den Leuten gefällt“, freut er sich. (udn)

x