Spiel des Tages Landesliga: Phönix Schifferstadt siegt im Derby gegen FC Speyer 09

Zweikampf: Speyers Kevin Schall (vorn) ist vor Luca Krämer (Phönix Schifferstadt) am Ball.
Zweikampf: Speyers Kevin Schall (vorn) ist vor Luca Krämer (Phönix Schifferstadt) am Ball.

In der Fußball-Landesliga feiert DJK Phönix Schifferstadt einen Derbysieg gegen den FC Speyer 09. Die Gäste waren artig und leiteten ihre Niederlage selbst ein. Am Ende waren sie mit dem Ergebnis gut bedient: Schifferstadt hatte viele Gelegenheiten ausgelassen, um höher als 3:0 (2:0) zu gewinnen.

Pech hatte der Speyerer Kalle Wunder, der in der vierten Minute heftig mit einem Mitspieler zusammenprallte und benommen und mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung und Handprellung vom Feld musste. Für ihn kam Baris Barut. Die erste echte Chance gehörte den Gästen, als Bruno Ferreira da Cruz quer durch den Strafraum ging, Niklas Helfenstein die Ablage aus guter Position aber ans Außennetz donnerte (24.).

Zwei Versuche benötigte der Schifferstadter Tim Nagel bis zu seinem Treffer. Die erste Ecke köpfte er zu zentral, Speyers Torwart Fabian Niemann hielt, um dann bei der nächsten Ecke komplett die Orientierung zu verlieren. Diesmal nahm Nagel das Geschenk an: 1:0 (33.).

Turbulente Minuten

Es folgten turbulente Minuten. Als Speyers Luiz Kemadjou einen Schifferstadter an der Strafraumgrenze foulte, nahm Luka Stanisic aus 17 Metern Maß und verwandelte über die Mauer hinweg zum 2:0 (35.).

Das sorgte bei Speyer für reichlich Frust. Sichtbar wurde dies am harten Einsteigen per Grätsche von hinten von Trainersohn Marco Grimm, der Schiedsrichter Patrick Simon in der Wahl seiner Mittel kaum Chancen ließ: Rot (38.). Nun war Speyer endgültig auf der Verlierstraße, obwohl es unmittelbar vor dem Platzverweis noch eine gute Möglichkeit von Ferreira da Cruz hatte, dessen Abschluss vor der Linie von Marvin Folz geklärt wurde. Das Spiel verflachte zunächst.

Zwei Zeitstrafen

Hitzig wurde es, als zwei Spieler in einem Zweikampf unweit der Schifferstadter Bank aufeinanderprallten und zunächst liegenblieben. Stanisic hatte gegenüber dem Speyerer einen Mitteilungsbedarf, was eine Rudelbildung auslöste, in der Barut tätlich gegenüber Stanisic wurde. Dass er dafür – wie Stanisic – nur eine Zeitstrafe quittierte (54.), war der Milde des Schiris geschuldet. Eine Rote Karte wäre auch gerechtfertigt gewesen.

Nun ergaben sich größere Räume auf dem Feld, auf das später nur der Speyerer zurückkehrte. Stanisic wurde von Valere Hiobi ersetzt. Schifferstadt hatte eben diese Räume genutzt, um den dritten Treffer nachzulegen. Folz setzte sich links im Strafraum in mehreren Zweikämpfen durch und hatte dann freie Bahn zum Tor. Mit einem wuchtigen Schuss stellte er auf 3:0 (61.).

„Chancen für zwei Spiele“

Speyer gab sich nicht auf, versuchte in der Offensive etwas zu bewegen, stellte seinen Trainer Jürgen Grimm sogar zufrieden, aber Schifferstadt kam noch zu mehreren klaren Chancen, die aber von Inkonsequenz und Ungenauigkeit im Abschluss geprägt waren. Niemann blieb mehrfach Sieger gegen die frei vor ihm auftauchenden Phönix-Angreifer.

„Nach der Roten Karte ist es für Speyer natürlich schwierig. Wir hatten Chancen für zwei Spiele, sind mit dem 3:0 aber zufrieden und es macht uns stolz, ein Derby zu gewinnen. Die Freude ist groß bei uns allen“, meinte Schifferstadts Trainer Pietro Berrafato, der diese Partie auch als richtungweisend für die weiteren Ambitionen einstufte: „Hätten wir heute nicht gewonnen, wäre es nur noch um die goldene Ananas gegangen. So schauen wir mal, welche Möglichkeiten sich nach dem März noch eröffnen.“

„Das blöde 1:0, der perfekt geschossene Elfmeter, dann mit einem Mann weniger. Da hat man wenig Optionen, aber man hat es kaum gemerkt. Das zeugt von der Moral meiner Mannschaft. Wir stecken den Kopf nicht in den Sand“, meinte FC-Trainer Grimm.

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