Ludwigshafen „Kometenhafter Besucheranstieg“

Zehn Jahre ist das Festival des deutschen Films jetzt alt. In fünf Wochen, am 17. Juni, beginnt die elfte Ausgabe der Großveranstaltung auf der Ludwigshafener Parkinsel. Bis zum 5. Juli sind in den beiden auf jeweils 1200 Plätze vergrößerten Kinozelten 64 Filme zu sehen, 19 davon im Wettbewerb um den Filmkunstpreis. In einer Pressekonferenz sind gestern erste Programmpunkte bekanntgegeben worden.

Zur Festivaleröffnung am 17. Juni erwartet Direktor Michael Kötz die rheinland-pfälzische Kultusministerin Vera Reiß, die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Eva Lohse sowie weitere Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Eröffnungsfilm ist die Hamburger Beziehungskomödie „Der Liebling des Himmels“. Um dem „kometenhaften Anstieg des Publikumsinteresses“, so Kötz, gerecht zu werden, können die Besucher den Eröffnungsfilm erstmals in beiden Kinozelten zeitversetzt erleben. Die Vorstellungen beginnen um 19 Uhr in Kino 1 und um 20 Uhr in Kino 2. Auch Regisseur Dani Levy und Hauptdarsteller Axel Milberg werden voraussichtlich dabei sein. Um keine oder nur möglichst wenige Zuschauer nach Hause schicken zu müssen, wurden die Zelte um insgesamt 200 Sitze aufgestockt. Das heißt, beide Kinozelte sind in diesem Jahr gleich groß und umfassen jeweils 1200 Plätze. Kötz, der für 2014 eine Besucherzahl von 76.000 angibt, möchte jedoch vermeiden, „dass man das Gefühl hat, es geht in Richtung Oktoberfest“. Mario Adorf, der in dem Film „Der Liebling des Himmels“ Milbergs Vater spielt, wird am 3. Juli den Preis für Schauspielkunst entgegennehmen. Ein weiterer Preis für Schauspielkunst geht an Corinna Harfouch, die die Auszeichnung am 1. Juli erhält. Im Anschluss ist ihr jüngster Film „Der Fall Bruckner“ zu sehen. Insgesamt sind 64 Langfilme, dazu einige Kurzfilme im Programm. Im Wettbewerb konkurrieren 19 Filme um den mit 50.000 Euro dotierten Filmkunstpreis. Die Jury, die entscheidet, wer ihn erhält, setzt sich zusammen aus der Schauspielerin Marita Breuer („Heimat“), dem Schweizer Schauspieler Stefan Gubser („Tatort“ Luzern) und der Kölner Produzentin Claudia Steffen („Vergiss mein Ich“). In der Reihe „Lichtblicke“ werden elf Filme zu sehen sein, darunter die deutsch-indische Culture-Clash-Komödie „Marry Me!“, die noch während des Festivals auch im Kino anläuft. Acht neue Fernsehkrimis aus den Reihen „Tatort“, „Kommissar Marthaler“ oder „Unter Verdacht“ umfasst die Sektion „Kriminell gut“. Vier Filme, unter ihnen die französischsprachige Polit-Satire „Confusion“, geben „Einblicke in die Schweiz“. Die „Sinn & Sinnlichkeit“-Termine, die sich in den vergangenen Jahren eines unerwartet großen Zuspruchs erfreuten, werden fortgeführt. Die Gäste erwartet dabei ein Brunch beziehungsweise ein Menü im Festival-Restaurant nebst Einstimmung auf den Film. Neu im Angebot sind drei „Meisterwerke zum Frühstück“, ältere Filme aus den Jahren 1963 bis 1982, die jeweils sonntags zu sehen sein werden. Deutsche und österreichische Musikkomödien aus den 1950er Jahren bietet die Reihe „Wehe, wenn sie losgelassen“. Neun Filme, eine Mischung aus Klassikern und Neuheiten, werden im Rahmen des Kinderfilmfests vorgestellt. Vom Berliner Platz fahren wieder regelmäßig Shuttle-Busse zur Schneckennudelbrick. Erstmals übernimmt die RNV alle anfallenden Kosten für diesen Dienst und entlastet damit die Festivalkasse. Neben der Fußgängerbrücke, die zur Parkinsel führt, steht nur eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen zur Verfügung. Das Parkhaus Walzmühle kann von Kinogängern wieder kostenlos benutzt werden. Sie müssen sich an den Kinokassen nur ein Ausfahrtticket besorgen. Kartenvorverkauf Der Vorverkauf für das Festival beginnt am 29. Mai in Ludwigshafen in Rheingalerie und Hack-Museum, in Mannheim in einem Container auf dem Paradeplatz.

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