Ludwigshafen Kaspars Sorgenfalten

RÖDERSHEIM-GRONAU. Seit dem Aufstieg in die Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt 2010 war die Situation für die SpVgg Rödersheim noch nie so prekär wie in dieser Runde. Zuvor belegten die Gelb-Schwarzen meist Plätze im Mittelfeld, in dieser Serie droht aber der Abstieg. Zwei Siege und nur zehn Zähler aus 18 Begegnungen sind eine karge Ausbeute. Doch für den Absturz gibt es Gründe. „Zwei, drei verletzte Stammspieler hat jeder Verein, was ich aber in dieser Saison bei uns an Ausfällen erlebt habe, ist eine neue Dimension“, klagt Trainer Michael Kaspar. Reihenweise fielen die Akteure aus, mitunter kam sich der Coach vor wie im Kinderlied von den zehn kleinen Negerlein. Als Beispiel für die Misere gilt die Torhüterposition. Dort sind die Rödersheimer mit René Brehm und Hannes Flohrer gut aufgestellt. Doch Brehm hat sich den Meniskus gerissen, Flohrer sich einen Kapselriss zugezogen und drei Finger in Gips. Also ist der 39-jährige Coach, der zu seinen besten Tagen einer der stärksten Torhüter in Ludwigshafen war, selbst zwischen die Pfosten. Mit schmerzhaften Folgen, denn Kaspar erlitt einen Muskelbündelriss. „Zuletzt war Haudegen Marco Stein im Kasten. Er ist schon über 40, aber ich kann nur den Hut ziehen“, preist der Übungsleiter die Bereitschaft und Leistung Steins. Bei den Feldspielern sieht es kaum besser aus. Auch hier gibt es zahlreiche und vor allem langfristige Ausfälle. Und wenn einer mal nicht verletzt ist, dann fehlt er aus anderen Gründe wie etwa Leistungsträger Lars Lüdtke. Der Maschinenbaustudent macht ein Praktikum in Irland. „Wichtig ist, dass die Moral intakt ist und es innerhalb der Mannschaft stimmt. Das zeigen viele gemeinsame Aktivitäten“, verdeutlicht Kaspar. Zwar sei jeder unzufrieden, wenn er auf die Tabelle schaut, doch es gebe keine Querelen und erst Recht kein Zerfleischen. Die Rödersheimer hoffen auf die zweite Saisonhälfte. Nach der Winterpause sollen sechs, sieben der Lädierten zurückkommen. Dann sei die Spielvereinigung durchaus in der Lage, eine Serie zu starten. „Wenn wir komplett sind, dann haben wir das Potenzial für einen Platz im Mittelfeld“, glaubt Kaspar, der sich über die Rückendeckung des Vereins freut. Trotzdem ist niemand in Rödersheim blauäugig und kann die Lage realistisch einschätzen. „Man muss einen Abstieg einkalkulieren. Deshalb planen wir auch zweigleisig“, erklärt der Trainer. Dennoch habe bisher keiner den Wunsch geäußert, zu gehen. |thl

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