Ludwigshafen Jugend forsch

Manuel Ullrich (Mitte) zählt mit seinem Defensivspiel an der Leine zu den besten Hallenspielern in der Zweiten Faustball Bundesl
Manuel Ullrich (Mitte) zählt mit seinem Defensivspiel an der Leine zu den besten Hallenspielern in der Zweiten Faustball Bundesliga. Auch im Feld ist er eine feste Größe. Rechts: Timo Bernhardt.

«Ludwigshafen.» „Den vierten Platz haben wir von Anfang an als realistisch angesehen“, sagte Oppaus Trainer Matthias Bog und war mit dem Tabellenrang in der Hallenrunde nicht unzufrieden. Der Saisonbeginn fiel verhalten aus: Zwei Niederlagen gegen den TV Wünschmichelbach und gegen den TV Weisel standen zwei Siege über den TV Völklingen und Pfalzrivale TSG Tiefenthal gegenüber. Erfolge, die einer Initialzündung hatten. Oppau hatte in der Folge zwei Spieltage hintereinander zu Hause. „Wir wissen, wie der Ball hier springt und haben dadurch sicherlich einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen Mannschaften, die immer wieder Probleme mit dem Timing haben“, sagte TBO-Zuspieler Timo Bernhardt mit Blick auf die beiden souveränen Heimauftritte, an deren Ende vier Siege und der Sprung in die Liga-Spitzengruppe standen. Das Problem: Der Turnerbund konnte solche Leistungen nicht durchgehend abrufen. Nicht nur, aber vor allem auch, weil sie in ihrer Aufstellung keine Konstanz hatten. „Wir haben nur an drei Spieltagen mit unserer Stammfünf gespielt. Von daher war für uns auch nicht viel mehr als der vierte Platz drin“, bilanzierte Abwehrspieler Viktor Maurer, der zusammen mit Bernhardt und Christof Jugel eine gewohnt starke Oppauer Verteidigung stellte. Für Bog lag die Hauptproblematik der Saison – neben der laut ihm auch aus Einstellungsgründen fehlenden Konstanz in der Mannschaftsaufstellung – im Angriff. „Hier fehlen mir einfach die Alternativen“, haderte er. Dabei zählt Schlagmann Manuel Ullrich mit seinem Defensivspiel an der Leine zu den besten Hallenspielern der Liga. Muss er neben der Angabe aber auch noch den Zweitschlag übernehmen, geraten seine Leistungen ins Schwanken. „Manuel ist mit acht Jahren Zweite Liga mein erfahrenster Mann. Er muss sich manchmal noch mehr zutrauen“, nimmt Bog seinen Führungsspieler in die Pflicht. TBO-Kapitän Maximilian Breier löste die für ihn ungewohnte Aufgabe am Zweitschlag solide. Allerdings stand er berufsbedingt nur selten zur Verfügung. Nachwuchsspieler Michel Kullmann, dem Bog eine tadellose Entwicklung attestierte, ist nah dran an der ersten Fünf. „Michel hat sich extrem verbessert und sich dabei alles erarbeitet. Er war immer im Training und ist auch dort nach jedem Ball gehechtet“, hätte sich Bog von jedem seiner Schützlinge solch eine Einstellung gewünscht. „Dann wäre in der Saison noch mehr drin gewesen“, ist er sich sicher. Kullmann ist in der bereits angelaufenen Feldrunde nun richtig gefordert. Der Grund ist die zurzeit angespannte Personallage beim TBO. Mit dem auf unbestimmte Zeit ausfallenden Viktor Maurer sowie den angeschlagenen Christof Jugel und Maximilian Breier standen zu Saisonbeginn mitunter drei Stammspieler nicht zur Verfügung. Bog machte jedoch aus der Not eine Tugend und warf neben dem bereits über Zweitligaerfahrung verfügenden Kullmann, auch die jungen Alexander Jokoby, Niklas Jugel und Tobias Hill ins Zweitliga-Wasser. Mit Erfolg: Die Bilanz von zwei Siegen bei zwei Niederlagen nach zwei Spieltagen ist zufriedenstellend. Allein die vermeidbare 0:3-Derbypleite gegen die TSG Tiefenthal auf der eigenen Anlage wurmte Bog. „Das hätten wir eigentlich gewinnen müssen. Uns hat aber in manchen Aktionen die nötige Cleverness noch gefehlt“, resümierte er. Den Stab über seiner Mannschaft wollte er deswegen nicht brechen. „Die momentane Situation hat zu einem noch engeren Zusammenrücken im Team geführt. Respekt an die Jungs, die ihre persönlichen Ansprüche hinten anstellen und sich momentan wirklich ein Bein rausreißen“, lobte er. An dem Saisonziel hat sich trotz der ganzen Umstände nichts geändert. Wie schon in der Halle möchte Bog mit seiner Mannschaft „eine saubere Saison“ spielen. Soll heißen: Die nötigen Punkte für den Ligaverbleib schnellstmöglich einfahren und dann den Blick nach oben richten.

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