Ludwigshafen Inder lässt Schifferstadt vom Titel träumen

Schifferstadter Coup: Der Inder Bajrang Punia (in Rot) ließ dem kubanischen Spitzenringer Alejandro Valdes keine Chance.
Schifferstadter Coup: Der Inder Bajrang Punia (in Rot) ließ dem kubanischen Spitzenringer Alejandro Valdes keine Chance.

«SCHIFFERSTADT.» Der erste Finalkampf um die Deutsche Meisterschaft in der Ringerliga (DRL) wird der Mannschaft, dem Trainer und den Fans des VfK 07 Schifferstadt noch lange in Erinnerung bleiben. Mit einem glanzvollen 15:7-Erfolg im Rücken hat die Staffel von Erol Bayram und Markus Scherer beste Chancen auf den Titelgewinn. Der Name des indischen Weltklasseringers Bajrang Punia stand bisher nur auf der Meldeliste für Schifferstadt in der Ringerliga. Zum Einsatz kam der aktuelle Vizeweltmeister bisher noch nicht. Das brachte Freistiltrainer Erol Bayram und Geschäftsführer Mura Ögat auf den Plan. Gegen das starke Team aus Weingarten, das den VfK in der laufenden Runde zweimal bezwang, sollte die bestmögliche Mannschaft auflaufen. So glühten schon längere Zeit die Drähte zu Emzarios „Shako“ Bedinidis, dem früheren Schifferstadter Meisterringer, der zurzeit in Indien als Trainer tätig ist. Sein Schützling ist der Weltklasseringer Bajrang Punia. „Es war eine geheime Sache zwischen Shako, Murat und mir. Keiner sollte von dem Plan wissen“, erklärte Bayram. Selbst Trainerkollege Markus Scherer war nicht in das Vorhaben eingebunden. Der Griechisch-Römisch-Coach ging deshalb von dem Einsatz des Russen Andriy Kvyatkowski in der 67-Kiloklasse aus. Dieser sollte mit Kollege Mykhailov aus Indien von einem Turnier nach Schifferstadt kommen. Doch Kvyatkowski kam nicht mit Bayram zum Training in Schifferstadt an. Stattdessen stand plötzlich der Inder Punia vor dem sprachlosen Markus Scherer: „Da ist mir fast das Gesicht runtergeflogen. Die Überraschung ist wirklich gelungen. Und ich habe immer mit Kvyatkowski gerechnet.“ So hatte die VfK-Mannschaft plötzlich eine zusätzliche und weitaus stärkere Option. Statt Kvyatkowski stand nun Punia gegen den in der Ringerliga bisher überragenden Kubaner Alejandro Valdes auf der Matte. Der „Überraschungsgast“ übertraf alle Erwartungen und fertigte den chancenlosen Valdes mit 17:2 ab. „ Mit seinem Sieg hatte ich gerechnet. Aber doch nicht in dieser Höhe. Bei der WM ging das Duell ganz knapp mit 4:3 für Punia aus. Er hat seine ganze Klasse in die Waagschale geworfen“, so Bayram. Mit seinem eigens mit angereisten Doktor und Trainer Bedinidis feierte Punia den Erfolg: „Der letzte Kampf gegen Valdes war sehr knapp. Ich wollte es diesmal besser machen. Das ist mir in Schifferstadt mehr als gelungen“, ließ der neue VfK-Held übersetzen. Schon am kommenden Samstag kann Punia im Rückkampf den Erfolg gegen Valdes wiederholen. Mit „Shako“ Bedinidis verbindet Markus Scherer gemeinsame erfolgreiche Ringerzeiten. 2003 wurden beide mit der VfK-Staffel deutscher Mannschaftsmeister gegen Aalen. Mit der Unterstützung von Bedinidis kann Scherer mit seiner Mannschaft den Titel nach vierzehn Jahren wieder nach Schifferstadt holen. Sport

x