Ludwigshafen Im Klinikum gezündelt

Die gute Nachricht für Klinikum-Geschäftsführer Hans-Friedrich Günther: „Der Sachschaden ist mit 5000 Euro relativ gering. Menschen waren zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.“ Die schlechte: Vom Täter fehlt jede Spur. Wie er in das Stationszimmer im ersten Stock des C-Hauses (Augenklinik) gekommen ist, steht bislang nicht fest. Laut Polizei ist nicht auszuschließen, dass ein Patient gezündelt hat. „Wir haben noch keine Hinweise und ermitteln in alle Richtungen“, sagte gestern auf Anfrage eine Sprecherin des Polizeipräsidiums. Gesucht werden nun Zeugen, die Verdächtiges beobachtet haben. Ausgelöst wurde der Feueralarm um 22.17 Uhr. „Der Pförtner hat gemäß des in solchen Fällen verabredeten Einsatzplans sofort die Feuerwehr angerufen, die Haustechniker sowie den diensthabenden Chirurgen als Entscheidungsträger verständigt“, berichtete Günther der RHEINPFALZ. Um 22.23 Uhr trafen die Rettungskräfte ein. In einem Raum der Augen-Ambulanz brannten zu dieser Zeit Mullbinden. Verbandskästen waren geöffnet, ein Bürostuhl, Computer und Bildschirme lagen auf dem Boden. Die kleineren dort lodernden Flammen erstickten Wehrleute per Feuerlöscher. Sie hatten das Ganze schnell unter Kontrolle. Brandschutztüren verhinderten, dass sich der Qualm außerhalb des Ambulanzbereichs verbreitete. Die Feuerwehr geht von Brandstiftung aus. Die Kriminalpolizei hat den Tatort für weitere Untersuchungen versiegelt. Zuvor hatte der Täter nach Polizeiangaben bereits auf dem Stationsflur sein Unwesen getrieben. Patientenbetten wurden verschoben, Desinfektionsmittel auf Glasscheiben und Türen verschüttet und das Kabel eines Telefons aus dem Hörer gerissen. In derselben Nacht wurden eine Etage tiefer Flurwände mit einem Kugelschreiber beschmiert.

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