Ludwigshafen „Ich bin gut drauf“

Herr Klier, Sie haben als Torwart Ihr erstes Tor für die TSG Friesenheim erzielt. Wie viel wird Sie der Treffer denn kosten?

Eine Kiste Bier ist drin. Die gibt es vielleicht zum Kabinenfest. Das ist eigentlich immer am ersten Dienstag, wenn wir allerdings kein Mittwochspiel haben. Schildern Sie doch bitte noch einmal diesen sensationellen Treffer. Ich sah, dass der Ball direkt auf mich zukommt. Im Augenwinkel bemerkte ich, dass der Auer Spieler mit dem Leibchen zur Bank rennt und das Tor leer war. Ich habe mir dann den Ball geschnappt und aufs Tor geworfen. Ich hatte dabei ein gutes Gefühl, denn ich hatte ja schon zuvor im Spiel immer wieder lange Pässe zu einigen Spielern geworfen. Ich war also geübt auf dieser Distanz. Dabei begann das Spiel nicht so gut für Sie. Trainer Thomas König überlegte schon, Sie nach fünf Minuten aus dem Spiel zu nehmen. Ich war bis zum 5:5 an drei Bällen dran, habe sie aber nicht gehalten. Ich habe mich dann nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich weiß, dass ich gut drauf bin und dem Team helfen kann. In der zweiten Halbzeit sahen die 1680 Zuschauer wieder einen überragenden Torwart Kevin Klier. Zusammen mit Maximilian Bender verfügt die TSG Friesenheim über ein Torhütergespann mit Bundesliga-Format. Doch auf anderen Positionen ist noch nicht reagiert worden. Wo sehen Sie Handlungsbedarf? Beim Thema Kreisläufer müssen wir noch aktiv werden. Wir bräuchten einen Akteur, der auch in der Abwehr spielen kann. In der Bundesliga ist das ganz wichtig. Sonst sind wir gut besetzt. Wir haben sehr gute Rechtsaußen und einen überragenden Linksaußen. Unsere Abwehr steht auch. Nur da bräuchten wir eben noch einen guten Spieler. Sechs Partien sind noch zu spielen. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den vierten Rang. Drei Teams steigen ja auf. Da dürfte nicht mehr viel schief gehen, oder? Die letzten sechs Spiele haben es in sich. Wir dürfen nicht glauben, dass wir schon durch wären. Wir spielen in Großwallstadt, in Neuhausen und in Leipzig. Das sind alles Kracherspiele. Aber unser Fokus liegt nun auf dem Heimspiel gegen Bietigheim am Mittwoch. Das wird eine ganz andere Partie als am Samstag gegen Aue. Unter günstigen Umständen könnte schon morgen gegen Bietigheim eine Vorentscheidung fallen. Man rechnet als Spieler schon, aber das sind alles nur Prognosen. Man hat gegen Aue gesehen, dass die Spiele kein Selbstläufer sind. Gegen Bietigheim wird es noch einmal eine Nummer härter. Die Partie ist offen. Wir haben das Hinspiel gewonnen, aber vorige Runde zu Hause verloren. Sie haben mit der TSG Friesenheim schon einmal Bundesliga gespielt. Was müsste sich denn jetzt ändern, um dieses Mal den Klassenverbleib zu schaffen? Wir werden wieder der Außenseiter sein. Es wird darauf ankommen, wer mit uns aufsteigt und welche Qualität diese Teams haben werden. Viele unserer Spieler sind im besten Handballer-Alter. Wir haben die Erfahrung und die körperliche Frische.

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