Ludwigshafen Gelungener Auftakt für Adventskonzerte

Kraftvolle Gesangsstücke von Sigrun Haaser und zurückhaltende Gitarrensolos von Clemens Rech bestimmten das Konzert.
Kraftvolle Gesangsstücke von Sigrun Haaser und zurückhaltende Gitarrensolos von Clemens Rech bestimmten das Konzert.

«Fussgönheim.» Es war wohl das erste Adventskonzert in der Region, zu dem der Cäcilienverein vergangenem Samstag in die Fußgönheimer Schlosskirche eingeladen hat. Koloratursängerin Sigrun Haaser und Gitarrist Clemens Rech sangen und spielten Weihnachtslieder – deutsche und internationale.

Eine besondere Note bekam das Konzert dadurch, dass Sopranistin Sigrun Haaser, die heute neben ihrer Konzerttätigkeit Dozentin für Gesang an der Universität Würzburg ist, aus Fußgönheim stammt. Sie und der Mainzer Gitarrist und Gitarrenlehrer Clemens Rech arbeiten mittlerweile schon rund 20 Jahre als Duo zusammen. Das sorgfältig zusammengestellte Programm enthielt auch drei Weihnachtslieder des aus Mainz stammenden Peter Cornelius, der als Komponist, Dichter und Musikjournalist im 19. Jahrhundert im Umfeld von Franz Liszt und Richard Wagner in Weimar, Wien und München lebte. Er wurde besonders als Liedkomponist bekannt, wobei er die meisten seiner Lieder nach eigenen Gedichten schuf. „Christbaum“, „Die Könige“ und „Christkind“ sind Lieder, die nicht mit spektakulären stimmlichen Kunststückchen prunken, sondern eher mit romantischer Innigkeit, ähnlich zum Volkslied, überzeugen. Die Zuhörer konnten vergleichen, denn im zweiten Teil des Konzerts wurden zwei weihnachtliche Volkslieder gespielt: „Oh du fröhliche“ und „Engel auf den Feldern singen“, das Sigrun Haaser abwechselnd in Deutsch und Französisch sang. Noch ein weiterer Vergleich war möglich: Alle beide berühmten und oft gesungenen „Ave Marias“ waren im Programm, das von Franz Schubert ebenso wie das von Bach/Gounod. Die Arrangements für Gitarre hatte Clemens Rech geschrieben, ebenso wie für alle anderen Lieder des Konzerts. Außergewöhnlich war eine Cantilene, ein Gesang ohne Text, bei dem Sigrun Haaser ihren lyrischen Sopran strömen lassen konnte. Noch außergewöhnlicher war, dass die Cantilene Filmmusik, komponiert von John Williams, aus dem Science-Fiction-Film „A.I.“ von Steven Spielberg war. Vertrautere Klänge waren drei weihnachtliche Lieder, geschrieben für klassisch ausgebildete Stimmen und gerne gehört auf Weihnachts-Galakonzerten: „Christrose“ von Robert Stolz, „Oh Holy Night“ von Adolphe Adam und von Wagner-Sänger René Kollo „Weihnachtsfriede“, das er auch komponierte. Diese Gabe war ihm in die Wiege gelegt worden, sein Vater und Großvater waren Komponisten. Clemens Rech setzte mit seinen zurückhaltenden Gitarrensolos, darunter sehr innige Weihnachtslieder, Hirtenlieder aus Spanien und Paraguay sowie seine eigenen Bearbeitungen zweier Choräle des dänischen Kirchenkomponisten Frederik Rung, Ruhepunkte zwischen den kraftvollen Gesangsstücken. Sehr viel Beifall belohnte die beiden Künstler, für den sie sich bei den Konzertbesuchern mit zwei Zugaben bedankten.

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