Ludwigshafen Freiheit ist ein kostbares Gut

Jugendliche feiern morgen in der Matthäuskirche ihre Konfirmation. Als Erinnerung an dieses besondere Ereignis bekommen sie ein Kreuz geschenkt, auf dem beim genauen Betrachten vier Fische zu erkennen sind. Zwei wichtige Symbole in einem. Das Kreuz ist seit alters her das Symbol von uns Christen – keine Kirche ohne Kreuz. Aber der Fisch? Die meisten von Jesu Freunden waren Fischer. Jesus forderte sie auf, mit ihm zu ziehen und Menschenfischer zu werden. Das heißt, Menschen von Gott und seiner Liebe zu erzählen und sie in seine Gemeinschaft hinein zu holen. Als die Christen im Römischen Reich verfolgt wurden, war der Fisch dann ein geheimes Zeichen. Traurig werde ich, wenn ich lese, dass ein 14-jähriger Jugendlicher in Pakistan am Mittwoch durch einen Brandanschlag ums Leben kam. Er ist zum Christentum übergetreten und damit war für die Mörder sein Schicksal besiegelt. Religiöser Hass löschte ein junges Leben aus, wie so viele – sei es nun in Nigeria oder Syrien ... Es ist das Schicksal vieler Christen in den Ländern, in denen es gefährlich ist, sich zu Jesus Christus zu bekennen. Der Junge aus Pakistan war so alt wie meine Tochter, er hatte sein ganzes Leben noch vor sich. Wann hört es endlich auf, dass Menschen wegen ihrer Religion verfolgt werden? Damals im Römischen Reich versteckten sich die Christen und feierten heimlich Gottesdienste. Der Fisch war ihr Zeichen. Er enthielt eine Botschaft: Jesus Christus – Gottessohn – Erlöser. Aus den Anfangsbuchstaben im Griechischen entstand „Ichtys“, übersetzt Fisch. Der Fisch erinnert mich daran, wie kostbar es ist, in Freiheit zu leben und das denken und glauben zu dürfen, was wir wollen. Dankbar und demütig macht es mich, wenn ich mir das Ichtyskreuz anschaue, das die Jugendlichen morgen geschenkt bekommen. (Foto: Privat)

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