Ludwigshafen Eine Sache von Sekunden

Ludwigshafen

. Am Ende war es eine Sache von Sekunden. Sechs Sekunden vor Schluss übernahm Mundenheims Patrick Buschsieper Verantwortung, verwandelte den an Marco Tremmel verursachten Siebenmeter zum 27:26 (12:13)-Sieg, den letzten Friesenheimer Versuch von Timo Stauch aus zwölf Metern in der Schlusssekunde wehrte Marcus Forler im VTV-Tor ab. Die Gäste feierten den Derbysieg in der Handball-Oberliga vor 350 Zuschauern. „Mir war klar, dass ich das Tor dieses Mal unbedingt machen muss. Schließlich habe ich in Mühlheim in der gleichen Ausgangssituation schon einen Siebenmeter verworfen“, verriet Buschsieper seine Gefühlslage, nachdem er sich aus der Jubeltraube seiner Teamkollegen befreit hatte. VTV-Mannschaftskapitän Florian Treiber analysierte die 60 Minuten zuvor treffend: „In einem Derby gibt es keine bessere oder eine schlechtere Mannschaft, sondern einfach nur eine glücklichere.“ Tatsächlich war der Spielausgang bis zuletzt völlig offen. Die TSG hatte ihre beste Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit, machte aus einem 13:14-Rückstand innerhalb von zwei Minuten eine 17:14-Führung. „Leider haben wir danach ein paar individuelle Fehler zu viel gemacht“, bedauerte TSG-Mannschaftsführer Timo Stauch. Genau wie Trainer Martin Röhrig war er jedoch stolz auf die Leistung der jungen Truppe. „Ich kann niemandem einen Vorwurf machen. Jeder hat alles gegeben. Es standen zwei gleichwertige Mannschaften auf dem Feld.“ Und dies, obwohl die Gastgeber kurzfristig auf ihren erkrankten Haupttorschützen Philipp Bauer verzichten mussten und die Freigabe von Haßlochs Leihgabe Dennis Gregori nicht rechtzeitig eingetroffen war. „Diese leichten Tore haben uns gefehlt“, analysierte Röhrig. Mundenheim hatte hingegen noch ein Ass im Ärmel. Nach dem ausgeglichenen ersten Durchgang, in dem VTV-Trainer Patrick Horlacher vor allem die Laufbereitschaft seiner Mannschaft gegen die offensive und einsatzfreudige 3-2-1-Deckung der Friesenheimer vermisst hatte, brachte er ab der 44. Minute seinen Routinier Marco Tremmel aufs Feld. Der verlieh den VTV-Angriffen etwas mehr Stabilität. Und Tremmel startete auch den letzten Angriff, der letztlich zum Siebenmeter und zum Siegtor führte. Kein Team setzte sich ab. Fünf Minuten nach dem Friesenheimer 17:14 stand es 18:18. Die Gäste brachten ihrerseits einen 22:19-Vorsprung (50.) nicht über die Zeit. Nils Eckhard erzielte in Überzahl mit einem mutigen Heber von Außen das 25:25 (58.) und leitete eine dramatische Schlussphase ein. In dieser triumphierten die Mundenheimer trotz Unterzahl. Denn Sascha Hanke hatte zurecht die Rote Karte gesehen, nachdem er Alexander Falk bei einem Tempoangriff absichtlich gestoßen hatte (57.).

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