Ludwigshafen Der Überraschungsmeister

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LUDWIGSHAFEN. Die Zweitliga-Faustballer des TB Oppau haben nach ihrem dritten Platz in der vergangenen Saison eigentlich nur den nächsten Schritt gehen wollen. Am Ende sprang bei diesem Vorhaben überraschend die Meisterschaft heraus. Dies gelang nur mit über Jahre geförderten Eigengewächsen.

„Ich habe vor dem Computer gesessen und immer wieder auf ,aktualisieren’ gedrückt. Als ich die Tabelle gesehen habe, hat mich auch schon Matthias angerufen und gesagt, dass wir Meister sind“, beschreibt TBO-Übungsleiter Thomas Blümbott zusammen mit seinem Trainerkollegen Matthias Bog den Moment, als die Meisterschaft des TBO offiziell war. Die Oppauer bestritten den letzten Spieltag deutlich früher als die Konkurrenz. Nach einem Sieg gegen den TSV Karlsdorf und einer Niederlage gegen den RW Koblenz war deswegen warten angesagt. Würden die Punkte reichen? „Wir haben gezittert, ob wir die Qualifikation für die Aufstiegsspiele, also den zweiten Platz, geschafft haben, nicht, ob wir Meister sind“, muss Blümbott leicht grinsen. Da die Konkurrenz perfekt mitspielte, sollte es am Ende für beides reichen. Mit 22:10 Punkten sicherten sich die Oppauer überraschend die Hallenmeisterschaft in der Zweiten Bundesliga West. Das Besondere: Es standen ausschließlich Eigengewächse, die sich spätestens seit der U14 das Oppauer Trikot überstreiften, im Kader. Die Meisterspieler Manuel Ullrich, Jan-Philipp Gerhardt, Christof Jugel, Timo Bernhardt, Maximilian Breier, Alexander Jakoby, Maximilian Kerbeck und Viktor Maurer durchliefen alle die Talentschmiede Bog/ Blümbott. „Die Trainer haben es geschafft, innerhalb von drei, vier Jahren aus Einzelkönnern ein Team zu bauen, hinter dem ein System steckt“, weiß Zuspieler Bernhardt, bei wem er sich für den Coup zu bedanken hat. „Es ist toll zu sehen, wie sich die Jungs entwickelt haben. Sie zogen und ziehen jederzeit voll mit“, spielte Bog den Ball zurück. Dabei war die Meisterschaft beim TB Oppau gar nicht eingeplant. Vor der Saison ließ Bog verlauten, dass „man den nächsten Schritt“ machen möchte. Soll heißen: Die Oppauer wollten nach dem dritten Platz in der Vorsaison die aufsteigende Form bestätigen und dauerhaft oben mitspielen, statt gegen den Abstieg kämpfen. Danach sah es zunächst auch aus: Nach drei von acht Spieltagen hatte der TBO vier Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto. Vor allem die klare 0:3-Pleite gegen Pfalzrivale und Aufstiegskonkurrent TSG Tiefenthal schmerzte die Oppauer Faustball-Seele. Doch die Mannschaft biss sich durch. Angeführt vom einfühlsamen Trainerduo verlor die junge Truppe bis Saisonende zwar noch dreimal. Doch da die Konkurrenz schwächelte oder mit Siegen in den direkten Duellen in Schach gehalten wurde, schlich sich der TBO am letzten Spieltag noch auf den ersten Platz. Für Bog war die Saison trotz des Titels nur die angekündigte Entwicklung. „Wir hatten Spiele dabei, die wir so nicht mehr bestreiten wollten und anders hätten lösen müssen. Wie das Hinspiel gegen Tiefenthal oder die letzte Begegnung gegen Koblenz. Somit war es nur der nächste Schritt“, merkte Bog mit Blick auf den klar verpassten Aufstieg in die Erste Bundesliga Süd an. (koep)

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