Ludwigshafen Briefe an die Lokalredaktion:

(...) Da sitzt einmal mehr die deutsche Politik mit samt ihren Möchtegern-Datenschützern wie das Kaninchen vor der EU-Schlange. Wenn schwere Straftaten wie die Mordversuche beim „Autobahnschützen“ verhindert werden müssen, wird massiv gegen Behörden wegen deren Kennzeichen/Mobilfunk-Auswertungen vorgegangen. Wenn aber eine Firma wie Nokia, die erst Subventionsgelder vom Steuerzahler abgezockt hat, um dann die Produktion nach Osteuropa zu verlagern, hier die Häuser argloser Bürger abfotografiert, um damit Geschäfte zu machen, sehen wir alle wieder tatenlos zu! Ludwigshafen wird digitalisiert, und das ruft gleich die Datenschützer auf, sich zu Wort zu melden. Und dabei müsste doch seit der NSA-Affäre bekannt sein, dass es keinen wirksamen Datenschutz mehr gibt. Die Bundesregierung hat in diesem Fall nicht einmal versucht, den Datenschutz glaubwürdig zu vertreten. Es wird auch nicht helfen, wenn man sein Haus verpixeln lässt, denn für das Entpixeln gibt es mit Sicherheit ein Programm. Es wird den Leuten Sand in die Augen gestreut, wenn man ihnen vormacht, dass es noch einen wirksamen Datenschutz gibt. Auch sollte man bedenken, wenn die Digitalisierung der Städte nicht nachgefragt würde, dann würde man diese auch nicht durchführen. Es wäre ehrlicher, wenn man einfach den Menschen sagen würde, dass es den Datenschutz eigentlich nicht mehr gibt. Mit Belustigung las ich Ihren Artikel, und da haben Sie Recht, das Ludwigshafener Publikum war an diesem Tag echt überraschend anders. Es war ein tolles Straßentheaterfestival mit vielen angenehmen Gästen, was man leider so in Ludwigshafen nicht gewohnt ist. Aber bezugnehmend zu Ihrem Artikel: beneidenswert und sehr lobenswert, dass der Klavierspieler überhaupt ein Bier bekam. Denn das war wirklich das absolute Manko an dieser Großveranstaltung: Es gab absolut keine Getränke- oder Essensstände. Wenn man bis 18 Uhr unterwegs war, halfen noch diverse Drogeriemärkte, aber danach nichts. Ach ja, am Haus der Jugend gab’s einen Supermini-Stand (...) Na dann Prost, aufs nächste Fest – auf dass wir mit Bollerwagen und Kühltasche besser vorbereitet sind. Ich habe zusehen müssen, wie der Fahrer des Smart (...) im Graben landete. Trotz meiner vierjährigen Tochter im Auto, der wirklich frühen Uhrzeit und der Tatsache, dass ich auf dem Weg zur Arbeit war, habe ich angehalten und bin zurückgelaufen. Habe mehrfach meine Hilfe angeboten und wollte für ihn jemanden anrufen. Er lehnte jede Hilfe ab, auch von einem Lkw-Fahrer. Er hätte sich nicht nach Hause schleppen müssen, ich hätte geholfen. Und der Lkw-Fahrer war auch sehr bemüht. Ich schreibe diese Zeilen, um zu sagen, dass es durchaus noch hilfsbereite Mitbürger gibt. Man muss sich nur helfen lassen.

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