Ludwigshafen Belastung der Hausarztpraxen: Grüne schlagen runden Tisch vor

Auch lange Wartezeiten sind ein Problem.
Auch lange Wartezeiten sind ein Problem.

„Wir haben volles Verständnis für die Hilferufe.“ Das erklären Armin Grau und Gisela Witt von den Grünen zum Nachwuchsproblem bei Hausärzten und zur wachsenden Arbeitsbelastung in den Praxen (wir berichteten am 18. November). Speziell während der Corona-Pandemie hätten Hausärzte und ihre Fachangestellten Außerordentliches geleistet und seien in ihrer alltäglichen Arbeit an den Rand der Überlastung gegangen. „Die Probleme der Wartezeiten für Termine und der fehlenden Nachfolger für die Praxen nehmen wir sehr ernst“, betonen der Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Ludwigshafen/Frankenthal aus Altrip und die Stadträtin aus Ludwigshafen: „Wir schlagen einen runden Tisch vor mit den Ärzten und der Gesundheitsorganisation Ludwigshafen, mit Stadt und Landkreis, der Kassenärztlichen Vereinigung und weiteren Teilnehmern, um über den Stand der Versorgung und über Lösungsmöglichkeiten zu sprechen“, sagt Witt.

Grau ergänzt: „In der Berliner Gesundheitspolitik stehen im Moment die Krankenhäuser, denen das Wasser finanziell bis zum Hals steht, etwas im Mittelpunkt. Das heißt aber nicht, dass wir die niedergelassenen Kollegen vergessen. Ich finde, dass die Praxen mehr Hilfe bei der Digitalisierung brauchen und bedauere es sehr, dass die medizinischen Fachangestellten vom Pflegebonus nicht profitiert haben.“ Politik und Ärzte vor Ort müssten im Gespräch bleiben. „Dazu bin ich immer bereit und nehme gerne Anregungen mit nach Berlin.“

„Zusammenarbeit ist Trumpf“

Darüber hinaus bezieht der ehemalige Chefarzt im Klinikum Stellung zu der Behandlung von Lungenerkrankungen in Ludwigshafen (Bericht am 19. November): „Die chirurgische Versorgung von Lungenerkrankungen wird am Klinikum konzentriert, das Marienkrankenhaus richtet sein Augenmerk mehr auf die konservative Behandlung. Solche Absprachen zwischen Krankenhäusern sollten die Regel sein in Deutschland. Im Gesundheitssystem ist Zusammenarbeit Trumpf. Davon profitieren vor allem Patienten.“

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