Tag des offenen Denkmals Bäder und Baustellen mit versteckten Talenten

Ein besonderes Flair hat das Herschelbad in den Mannheimer Quadraten.
Ein besonderes Flair hat das Herschelbad in den Mannheimer Quadraten.

Was macht ein Denkmal zu einem Denkmal, und welche unerkannten Denkmal-Talente haben mehr Aufmerksamkeit verdient? Das ist die Idee hinter dem Motto „TalentMonument“ unter dem der „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 10. September, steht. Eine Kirche, die aussieht wie ein Schiffsbauch, ist in Ludwigshafen unter anderem zu besichtigen, in Mannheim das derzeit geschlossene Nationaltheater.

Ein Blickfang ist die Melanchthonkirche - warum, dem will Pfarrerin Susanne Schramm in ihrer Predigt während des Gottesdienstes von 9.30 bis 10.30 Uhr nachspüren. Die Kirche ist eine der 50 deutschen Notkirchen des Architekten Otto Bartning, die zwischen 1948 und 1950 erbaut wurden, wobei die Melanchthonkirche an einen Schiffsbauch erinnert und die Formensprache der 20er-Jahre aufgreift. Führungen gibt es um 11.15 und 12.30 Uhr; die Ludwigshafener Klezmer-Band Tacheles gibt von 18 bis 20 Uhr ein Open-Air-Konzert mit jiddischer Musik Osteuropas. Alle Termine und das Programm für weitere geöffnete Monumente in Ludwigshafen stehen auf der Homepage der Stadt www.ludwigshafen.de unter Pressemitteilungen. Mit dabei sind die Pfarrkirche St. Michael, das Sturmfeder’sche Schloss und der Friedhof in Maudach sowie der Lutherturm. Im ehemaligen Hallenbad Nord kann man von 10 bis 13 Uhr Musik und Wein genießen (Anmeldung unter anmeldung@gml-ludwigshafen.de). Im von 11 bis 17 Uhr geöffneten Schillerhaus Oggersheim findet um 11 Uhr die Vernissage der Ausstellung mit Industrie- und Parklandschaften der Künstlerin Ingrid Hess statt.

Ins Theater mit festem Schuhwerk

In Mannheim lohnt sich ein Besuch des Herschelbads, eines der schönsten Jugendstilbäder Deutschlands. Dort können sonst nicht zugängliche Bereich bei stündlichen Führungen zwischen 10 und 14 Uhr besucht werden; Start ist im Foyer. Wer mit eigenen Augen sehen will, wie es um die Generalsanierung des Nationaltheaters steht, das 1957 gebaut wurde und die Architektur der frühen Nachkriegsmoderne repräsentiert, darf um 11, 13 und 15 Uhr mit einer Führung auf die Baustelle – nicht barrierefrei, mit festem Schuhwerk und ohne Kinder. Treffpunkt ist das Drehkreuz in der Hebelstraße/Ecke Mozartstraße. Außerdem kann in Mannheim die Multihalle besucht werden, die größte freitragende Holzgitterschalenkonstruktion der Welt. Zahlreiche Führungen gibt es im Marchivum, dem Stadtarchiv im Hochbunker der Neckarstadt-West. Alle Termine und noch viel mehr unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.

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