Ludwigshafen Auf Titelfeier folgt Pokalfete

Maxdorf. „Wir wussten, dass es schwer wird. Und dass wir nur an einem guten Tag gewinnen können“, gab SG-Trainer Andreas Merk („Gottseidank hatten wir einen guten Tag“) nach dem „unbeschreiblichen“ Triumph Einblick in die – skeptische – Gemütslage vor dem Showdown gegen den Lauterer Landesligisten. Und der Halbfinal-Samstag hatte ja nun nicht gerade zu übergroßem Optimismus Anlass gegeben. „Es war schwer. Wir haben uns gequält und viel Glück gehabt“, konstatierte Merk nach dem spannenden 91:84 über die SG Towers Speyer. Seine Erklärung für die Hängepartie: „Der Pokal stand schon in der Halle, alle haben darüber gesprochen, viele von uns waren mental schon im Finale.“ Doch 27 Punkte von Mirnes Islamovic (Merk: „Echt wichtig!“) sorgten dafür, so der Coach, „dass wir drangeblieben sind und das Glück hatten, in Führung zu gehen“. Und diese auch ins Ziel zu retten, so dass am Sonntag der große Wurf angegangen werden konnte. „Wir wussten, dass der FCK gut verteidigt“, verdeutlichte Merk den Kraftakt, der auch dank eines gelungenen Starts in die Partie bewältigt wurde. 12:6 führte die SG nach gut dreieinhalb Minuten, auch am Ende des ersten Viertels hatte man den Abstand mit einem 22:17 einigermaßen gehalten. Die Maxdorf-Frankenthaler waren so offensivfreudig, dass Merk seine Jungs bei eigenen Strafwürfen schon mal an eine ausreichende Absicherung nach hinten erinnern musste. „Maxdorf“, wusste FCK-Trainerin Gabriela Chnapkova, „hat eine aggressive Defense“. Und die machte ihre Sache auch über weite Strecken sehr gut. Allerdings verschlief das gesamte Team die Anfangsphasen des zweiten und dritten Viertels. Konnte das 25:25 aus der 14. Minute noch in eine 47:39-Halbzeitführung verwandelt werden, so hieß es nach 25 Minuten plötzlich 53:52 für den „Betze“. Vor allem jetzt schlug die Stunde von Huso Ljuca. Mit mehreren Dreiern nacheinander (und deren sieben in der gesamten Begegnung) sorgte er für „enormen Auftrieb und dafür, dass wir wieder weggekommen sind“, sagte Merk. „Er hat überragend getroffen“, lobte auch Chnapkova. So führte die SG vor dem Schlussviertel wieder 70:63. Drei Minuten nach dem letzten Päuschen hieß es gar 82:69 – und das Siegesschnitzel schien paniert zu sein. Keine zwei Minuten aber brauchte der 1. FC Kaiserslautern, um erneut heranzukommen, diesmal auf 82:78. „Aufwachen“, riefen die gut 150 Besucher in der Halle, nachdem sie vorher vor allem die „Defense!“ gefordert hatten. Der Weckruf half. Wieder zwei Minuten später hieß es 92:78 – und diese Führung gab die SG dann auch nicht mehr aus Hand. Mehr noch: Zwanzig Sekunden vor Schluss kam Simon Völker per Strafwurf den „Wir wollen die 100 sehen“-Wünschen des Publikums nach. „Für uns schließt sich der Kreis“, freute sich Andreas Merk Sekunden später über einen „wie in der gesamten Saison motivierten Auftritt von Anfang an“. Und Druck nach dem Double verspürt der Trainer auf gar keinen Fall: „Wir haben gesehen: Vor der Landesliga müssen wir uns nicht fürchten!“, betonte Merk.

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