Ludwigshafen Alte Liebe rostet nicht

LUDWIGSHAFEN. Der seit fünf Partien unbesiegte Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen erwartet am Samstag, 15 Uhr, den punktgleichen SV Gonsenheim. Dabei wird Sebastian Luber erstmals in dieser Saison von Beginn an im defensiven Mittelfeld spielen.

Vor der Saison sagte Trainer Thomas Fichtner, dass er mit dem vielseitigen Luber auf der Position im defensiven Mittelfeld plane. „Dort fühle ich mich am wohlsten, obwohl ich in der Jugend oft linker Verteidiger gespielt habe“, sagt der Altleininger. Er glaubt, dass er auf der zentralen Position bessere Leistungen bringen könne und steht damit nicht allein da. Doch weil der ursprünglich als Außenverteidiger vorgesehene Jan Rillig im defensiven Mittelfeld überzeugte, blieb für Luber der Part des Linksverteidigers. Laut Fichtner waren am vergangenen Samstag die personellen Umstellungen während der Partie in Völklingen ausschlaggebend für die Leistungssteigerung. „Sebastian ist ballsicher, zweikampfstark, hat ein gutes Auge und Spielverständnis“, benennt Fichtner die Qualitäten von Luber. Dabei schien Lubers Zeit bei der Arminia schon beendet. Der Linksfuß, der von der Jugend aus direkt den Sprung ins Oberligateams schaffte und in seinen ersten beiden Jahren bei der Arminia 51 Partien bestritt, wechselte vor der Saison 2013/14 zu seinem Heimatverein, dem Landesligisten TuS Altleiningen. „In Saarbrücken wollte ich Sportwissenschaften studieren und das wäre mit Oberligafußball nicht zu vereinbaren gewesen“, erläutert Luber den Schritt. Doch nach drei Monaten merkte er, dass das Studium nichts für ihn war. „Ich treibe lieber Sport, als ihn zu erforschen“, begründet Luber seinen Studienabbruch. Ein Wechsel in der Winterpause zur Arminia zerschlug sich, aber im Sommer klappte es. „Mir hat es hier immer gut gefallen“, verdeutlicht der Defensivmann. Dass dies keine Floskel ist, belegt die Vertragsdauer. Luber, der inzwischen eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann begonnen hat, ist bis 2017 gebunden. Da dürften zu den aktuell 61 Oberligaspielen, in denen er drei Tore erzielte, einige hinzukommen. Seit vergangenem Samstag ist Sebastian Luber 22 Jahre alt. Auf die übliche Verköstigung von Mannschaft und Stab auf der Rückfahrt verzichtete er, was Trainer Fichtner mit den Worten „da war Jens Leithmann vor zwei Wochen besser vorbereitet“, kommentierte. Doch das hat Luber mehr als gutgemacht. „Nach dem Training gab es Chili con carne. Das habe ich schon mal mitgebracht, und die Jungs sind darauf total abgefahren“, erinnert er sich. Da lässt es sich auch verschmerzen, dass Luber bei der Zubereitung nur die Rolle des Assistenten seiner Mutter einnahm. Der SV Gonsenheim ist wohl eine der am schwersten einzuschätzenden Mannschaften der Liga. „Dieses Team ist immer für eine Überraschung gut“, weiß Fichtner. Auf der einen Seite haben die Rheinhessen als einzige Mannschaft beim Tabellenletzten Betzdorf verloren (0:2), andererseits haben die Gonsenheimer am vergangenen Wochenende die Serie von Spitzenreiter Hauenstein mit fünf Siegen in Folge mit einem 1:0 beendet. „Wir müssen gegen eine spielstarke, junge Mannschaft unsere Fehlerquote reduzieren“, empfiehlt der Coach. (thl)

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