Ludwigshafen „26 000 Todesfälle vermeiden“

Engagiert sich mit ihrem Benefizkonzert in der Friedenskirche für die Darmkrebsprävention: Sängerin Pe Werner.
Engagiert sich mit ihrem Benefizkonzert in der Friedenskirche für die Darmkrebsprävention: Sängerin Pe Werner.

Immer im März startet die Ludwigshafener Stiftung Lebensblicke Aktionen, um für die Darmkrebs-Vorsorge zu werben. In diesem Jahr unterstützt die Singer-Songwriterin, Kabarettistin und Buchautorin Pe Werner mit einem Benefizkonzert die Aktion. Es findet am 16. März in der Friedenskirche statt. Die Künstlerin nimmt die Zuschauer gemeinsam mit dem Pianisten Peter Grabinger auf eine kabarettistische Zeitreise „Von A nach Pe“ mit. Die Einnahmen des Abends fließen in die Stiftungsarbeit. Am 7. und 8. März starten die Stiftung Lebensblicke und der Heidelberger Krebsinformationsdienst (KID) zudem eine Telefonaktion. Interessierte können ihre Fragen rund um das Thema Darmkrebs und Früherkennung an den Vorsitzenden der Stiftung Lebensblicke, Professor Jürgen Riemann, und die Ärzte des Krebsinformationsdienstes richten. Seit 21 Jahren setzt sich die Stiftung Lebensblicke bereits für die Darmkrebsvorsorge ein. Mit Erfolg, wie Jürgen Riemann bei der Vorstellung der diesjährigen Aktion im Ernst-Bloch-Zentrum berichtete. So seien die Zahlen der Darmkrebs-Neuerkrankungen wie auch der Todesfälle in den vergangenen zehn Jahren zurückgegangen. „Wir könnten viele der bundesweit etwa 26.000 Todesfälle im Jahr vermeiden, wenn mehr Menschen die Vorsorgemöglichkeiten wahrnehmen würden“, appellierte Riemann an die Bürger. Die Darmkrebs-Früherkennung setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen. Zum einen wird für alle Versicherten ab 50 Jahren ein Stuhltest angeboten. Das zweite Element ist eine Darmspiegelung. 2019 tritt das neue Krebsfrüherkennungsregistergesetz in Kraft, das Verbesserungen mit sich bringt. So haben Männer künftig fünf Jahre früher Anspruch auf eine Darmspiegelung, also bereits ab 50 Jahren. Der Grund: „Männer haben ein höheres Risiko und erkranken früher im Leben an Darmkrebs als Frauen“, erklärt Riemann. Er erhofft sich von dem neuen Gesetz eine weitere Verbesserung bei der Früherkennung. Denn dieses sieht vor, dass jeder Versicherte ab 50 Jahren eine persönliche Einladung zu einem immunologischen Stuhltest bekommt, Männer ab 50 erhalten zudem ab April auch eine Einladung zur Darmspiegelung. Wenn das neue Verfahren auch ein Schritt in die richtige Richtung sei, geht es für Riemann noch nicht weit genug: „Es würden noch mehr Menschen mitmachen, wenn der Stuhltest von den Kassen direkt an die Versicherten verschickt würde“, wünscht er sich. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) erklärte, die Darmkrebs-Prävention sei ein wichtiges Thema, sowohl für sie persönlich als auch als Chefin von rund 4000 Mitarbeitern der Verwaltung. Daher hat sich die Verwaltung im vergangenen Jahr am Darmkrebsmonat beteiligt und alle Mitarbeiter ab 45 Jahren zur Vorsorgeuntersuchung eingeladen. 556 städtische Mitarbeiter nutzten die Möglichkeit. „Bei 17 Personen war das Ergebnis positiv, was zeigt, dass dank dieser Früherkennung möglicherweise sogar Leben gerettet werden konnten“, sagte Steinruck. Sie wolle dazu beitragen, dass mehr Menschen die Vorsorgeangebote nutzen. Termine —Die Telefonaktion findet am 7. und 8. März von 8 bis 20 Uhr statt. Die Telefonnummer lautet 0800/4203040. —Tickets für das Benefizkonzert am Samstag, 16. März, um 19 Uhr in der Friedenskirche sind ab sofort telefonisch unter 0621/695435 und in allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Anschauungsunterrricht: Dieses Modell vom Innern eines Darms zeigt, wie sich aus Polypen Darmkrebs entwickeln kann.
Anschauungsunterrricht: Dieses Modell vom Innern eines Darms zeigt, wie sich aus Polypen Darmkrebs entwickeln kann.
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