Ludwigshafen Über 500 Flüchtlinge gerettet

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Großer Trubel gestern Vormittag in Rostock-Warnemünde an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern: Die Korvette Ludwigshafen am Rhein hat ihren dreimonatigen Einsatz im Mittelmeer beendet und nun wieder ihren Heimathafen angesteuert. Die Bilanz der 65 Soldaten: 522 in Seenot geratene Menschen gerettet.

Für die örtlichen Zeitungen wie die „Norddeutschen Neuesten Nachrichten“ und die „Ostsee-Zeitung“, aber auch für den Norddeutschen Rundfunk war das Ereignis gestern in Rostock ein Pflichttermin. Es waren große Emotionen im Spiel. Kein Wunder, schließlich sahen die Soldaten und ihre Familien sich nach Wochen zum ersten Mal wieder. Beim Einlaufen in den Hafen prangte ein Transparent „Danke für euren Rückhalt“ am Schiff, das Heeresmusikkorps Neubrandenburg spielte am Kai auf. Und zu den Klängen von Andreas Bouranis 2014er-Fußball-WM-Hit „Ein Hoch auf uns“ legte die Korvette an. Am 11. Januar hatte das Partnerschiff der Stadt seinen Hafen verlassen, um an der „Operation Sophia“ der Europäischen Union teilzunehmen. Seither war das Schiff im Mittelmeer gekreuzt, um etwa in den Gewässern vor Libyen die Aktivitäten von Schleusern einzuschränken und in Seenot geratene Menschen zu retten. Fünfmal kam es zu solchen Rettungseinsätzen – sie sind in Schwarz-Rold-Gold an der Schiffswand vermerkt (27. und 31. Januar, 23. Februar, 7. und 19. März) – einschließlich der Gesamtzahl der Geretteten: 468 Männer, 48 Frauen und sechs Kinder. Die Kinder hatten übrigens noch ein ganz unmittelbares Ludwigshafen-Erlebnis, denn der Freundeskreis der Korvette hatte 400 Kuscheltiere gesammelt, die den Kleinen Trost spenden sollten und ihnen direkt auf dem Patenschiff geschenkt wurden. Gleich nach dem Anlegen gingen übrigens die Familienangehörigen an Bord – aber natürlich erst nachdem die 65 Soldaten die blauen Müllsäcke abgeladen und in Müllcontainer geworfen hatten. (ax)

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