Ludwigshafen Mundenheim foppt Tabellenführer

Drei Tore erzielte die Mundenheimerin Marlen Wehr. Rechts: die Friesenheimerin Jana Heidger.
Drei Tore erzielte die Mundenheimerin Marlen Wehr. Rechts: die Friesenheimerin Jana Heidger.

«Ludwigshafen.»Je nach Trikotfarbe herrschte nach dem Schlusspfiff fast grenzenloser Jubel oder Enttäuschung. Ratlosigkeit war aber sowohl den schwarz-gelben Mundenheimerinnen als auch den rotweißen Damen aus Friesenheim gemein. Eine echte Erklärung für die achtminütige Endphase hatten beide nicht. „Wir haben im Kopf zu früh abgeschaltet“, haderte TSG-Trainer Thorsten Engert. Jessica Hauth hatte per Siebenmeter das 18:22 (52.) für die Gäste erzielt – es sollte der letzte Eulentreffer an diesem Abend bleiben. Gleich sechs leichtfertige Ballverluste folgten. Nur noch Yvonne Roland und Johanna Ebel brachten den Ball auf das von Antje Wilde gehütete VTV-Tor – beide Würfe parierte die Mundenheimerin. Im Gegenzug klappte bei den VTV nun, was bis dahin Stückwerk geblieben war. „Da haben wir uns in der Abwehr die Bälle geholt und endlich die einfachen Tore gemacht“, analysierte VTV-Trainerin Nicole Foß. Tatjana Geib (53./54.), Kristina Schmieder (57.) und eben die nervenstarke Frederike Götz (60.) erzielten für die Gastgeberinnen den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. Und hätte die unermüdlich kämpfende Klara Köbele zwei Minuten vor dem Ende ihre Chance vom Kreis ebenfalls verwertet, dann hätte es sogar zum ersten Saisonsieg für die Mundenheimerinnen reichen können – der Ball landete neben aber dem Tor. Es wäre aber auch des Guten zu viel gewesen. „Wir müssen bis in die Schlussphase ja schließlich etwas richtig gemacht haben“, lobte Engert. Schon in der Anfangsphase setzte sich die TSG auf bis zu fünf Treffer ab. Die Deckung war dicht und Johanna Ebel traf aus dem Rückraum fast nach Belieben. Drei, vier und meist fünf Tore lagen die Gäste konstant vorne. Ganz anders war die Gefühlslage auf der Gegenseite. Einfallslos und fehlerbehaftet agierte der VTV-Angriff. Die verordnete 5-1-Deckung entfaltete nicht die erhoffte Wirkung. Aber der Kampfgeist stimmte. Und der sollte letztlich die Wende bringen. „Ich habe unheimlichen Respekt vor meiner Mannschaft, die sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hat“, sagte Foß, die sich im zweiten Durchgang auch selbst ein bisschen loben konnte: Kristina Schmieder, die im ersten Durchgang aus dem Rückraum blass geblieben war, griff nach dem Seitenwechsel von der Außenposition an, hatte hier mit fünf Treffern großen Anteil an der Aufholjagd. „Ich hatte ein gutes Gefühl bei dieser Umstellung“, sagte Foß. Thorsten Engert, selbst bis vor zwei Jahren auf der Mundenheimer Bank, nahm eine wichtige Erkenntnis mit aus der Partie. „Mundenheim ist individuell stark und man darf die Mannschaft zu keinem Zeitpunkt abschreiben“, bilanzierte er. So spielten sie VTV Mundenheim: Meiszis, Wilde (ab 31.) – Schmieder (5), Wehr (3), Götz (3) - Ohler (4), Böhme – Köbele (3) - Heiser (1), Geib (2), Butz (1), Hörner, Weingarte TSG Friesenheim: Little, Hofmann (ab 52.) – Ebel (6), Hauth (4/4), Reis (2) – Adam (3), Gabriel (5) – Heßler – Jakob, Wild, Schneider (1), Roland (1), Heidger Spielfilm: 1:5 (11.), 3:8 (18.), 6:8 (23.), 8:12 Hz., 10:16 (38.), 15:20 (48.), 18:22 (52.), 22:22 Ende – Zeitstrafen: 4:3 - Siebenmeter: 0 – 4/4 – Beste Spieler: Köbele – Ebel – Zuschauer: 120 – Schiedsrichter: Mayer/Landgraf (Göllheim/Eisenberg).

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