Ludwigshafen Mannheim: Anwalt wegen Kokainbesitzes verurteilt

Das Mannheimer Landgericht hat einen drogenabhängigen Rechtsanwalt zu einer Bewährungsstrafe von 18 Monaten verurteilt. Die Strafkammer befand den 51-Jährigen wegen des Erwerbs und Besitzes von 200 Gramm Kokain für schuldig. Außerdem habe er Beihilfe zum Drogenhandel geleistet. Der bekannte Jurist zeigte sich sichtlich erleichtert über den Ausgang des Prozesses. Denn das Urteil bietet ihm die Chance, weiter in seinem Beruf tätig zu sein. Und dadurch seinen Schuldenberg von rund 200.000 Euro abtragen zu können. Das Verfahren falle aus dem Rahmen, sagte die Vorsitzende Richterin Bettina Krenz. Es sei „nicht alltäglich, dass ein Organ der Rechtspflege selbst straffällig wird“. Als Verteidiger am Landgericht habe der Angeklagte „oft polarisiert“. Dass der Prozess gegen ihn am gleichen Gericht verhandelt wurde, begründe keine Befangenheit, sagte Krenz.
Inzwischen lebe der 51-Jährige abstinent. Das hätten Drogenscreenings bewiesen, denen er sich freiwillig unterzogen habe. Es gebe „keine Anhaltspunkte“ für weitere Taten. Der frühere Kokainbedarf des Strafverteidigers war enorm. So konsumierte er 2016 innerhalb von sechs Monaten rund 200 Gramm der aufputschenden Droge. Besorgt wurde das Rauschgift von zwei Freunden, darunter war auch ein Mandant. Die beiden lieferten den Stoff in die Kanzlei oder die Wohnung. Der Angeklagte habe ihn gebeten, Koks zu besorgen, weil ihm die Arbeit über den Kopf wachse, sagte ein bereits verurteilter Lieferant.

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