Ludwigshafen Ludwigshafen: SPD will im Rathaus an NS-Opfer gedenken

Von Ex-OB Eva Lohse (CDU) am 11. Dezember vor der Stadtratssitzung im Foyer enthüllte Gedenktafel. Archivfoto: Kunz
Von Ex-OB Eva Lohse (CDU) am 11. Dezember vor der Stadtratssitzung im Foyer enthüllte Gedenktafel. Archivfoto: Kunz

Die Ludwigshafener SPD schlägt vor, die insgesamt fünf Sitzungszimmer auf der Ebene des Stadtratssaals im Rathaus nach Stadträten zu benennen, die 1932 amtierten und in der Folge Opfer der nationalsozialistischen Diktatur wurden. Bislang sind diese fünf Sitzungszimmer lediglich durchnummeriert. Bereits vor der jüngsten Stadtratssitzung am 11. Dezember wurde im Saalfoyer eine Gedenktafel für die Ende 1932 amtierenden Stadträte, die Opfer der NS-Diktatur wurden, enthüllt. Schon drei Jahre zuvor hatte der Ludwigshafener Stadtrat einen entsprechenden Antrag einstimmig beschlossen. In der Zeit dazwischen wurden die Schicksale der insgesamt 36 Männer und vier Frauen, die vor der NS-Machtübernahme als demokratisch gewählte Stadträte ihr Mandat ausübten, erforscht. Daraus entstand die 2016 veröffentlichte Darstellung der einzelnen Biografien unter dem Titel „Das Wort Stadtparlamentarier wird aus unserem Sprachschatz gestrichen“.Obwohl ein Großteil der Stadträte derart harten Repressionen ausgesetzt gewesen sei, hätten sich nur sehr wenige der Betroffenen den Nationalsozialisten angeschlossen, so SPD-Parteichef David Schneider. Die Sozialdemokraten schlagen deshalb vor, in Erinnerung an Karl Fischer, Paul Dissinger, Lina Rauschert, Hermann Wiedemann und Max Frenzel jeweils ein Sitzungszimmer nach ihnen zu benennen. Schneider: „Die SPD wird diesen Vorschlag in die nächste Runde der Fraktionsvorsitzenden mit dem Ziel einbringen, einen gemeinsamen Antrag im Stadtrat zu stellen.“

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