Rhein-Pfalz Kreis Kein roter Platz für Neuhofen

Rot und grau sind gesetzt. Ob es zusätzlich Sandsteinmix, Muschelkalkmix oder Weinlaub werden soll, wird der Rat im August entsc
Rot und grau sind gesetzt. Ob es zusätzlich Sandsteinmix, Muschelkalkmix oder Weinlaub werden soll, wird der Rat im August entscheiden.

Staubige Schuhspitzen bekommen die Anwohner der Jahn- und Hauptstraße derzeit, wenn sie zu ihren Häusern wollen. Die Straßen sind Baustelle und werden umgestaltet. Doch der Staub soll irgendwann auch wieder der Vergangenheit angehören, Straßen und Plätze gepflastert werden. Doch wie genau?

Moskau in der Pfalz? Ein echter Roter Platz im Rhein-Pfalz-Kreis? Nein. Daraus wird nichts. Der Neuhofener Ortsgemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung gegen rote Pflastersteine auf den beiden Plätzen in der Haupt- und Jahnstraße ausgesprochen. Die Bereiche vor der Reinigung und der Löwenapotheke werden im Zuge der Straßensanierung aufgewertet – aber eben nicht in reinem Rot. „Das würde aussehen wie der Rote Platz in Neuhofen“, zitierte Ortsbürgermeister Ralf Marohn (FDP) den zuständigen Landschaftsarchitekten Boris Olschewski.

Der präsentierte mit Werner Krug vom Ingenieurbüro Krug nun für die Plätze andere Gestaltungsvarianten – einen sogenannten Sandsteinmix, Muschelkalkmix, Weinlaub und Natursteine. Diese hatte Ratsmitglied Wolfgang Kraus (SPD) im April vorgeschlagen. Die unterschiedlichen Pflasterarten können derzeit auf Musterflächen auf Höhe der Apotheke begutachtet werden.

Die Planung für die Plätze sieht Folgendes vor: Das Areal vor der Löwenapotheke soll einen Brunnen erhalten. Um diesen herum sollen in immer größer werdenden Kreisen eine Pergola, Bäume, Sitzbänke und eine Grünfläche angeordnet werden. Diese Kreise sollen jeweils mit Pflasterbändern markiert werden, die sich farblich vom sie umgebenden Betonpflaster abheben. Der Bereich vor der Textilreinigung soll mit viel Grün aufgewertet werden, Pflanzbeete und Sitzbänke erhalten. Die angrenzenden privaten Parkflächen sollen in die Planung miteinbezogen werden. Der Eigentümer muss laut Marohn jedoch noch zustimmen.

Eigentlich sollte die Gestaltung der Haupt- und Jahnstraße an jene der Ludwigstraße angelehnt werden: rote Steine im Kreuzungsbereich, graue in verschiedenen Größen für Straße und Fußweg. Das Pflaster ist produziert, muss also von der Gemeinde abgenommen werden, teilte Krug mit. Daher entschied sich der Rat bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung für rote Steine im Fußweg und vertagte die genaue Platzgestaltung in den August. Bis dahin können die Ratsmitglieder die ausgelegten Steine genau in Augenschein nehmen und abwägen, welche Pflasterart sie für die Plätze favorisieren. Eines ist klar: Rot werden sie nicht, aber schön hoffentlich. So wie der Krasnaja ploschtschad in Moskau, dessen Name so viel wie roter, aber auch schöner Platz bedeuten soll.

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