Ludwigshafen Es qualmt beim ESV

«LUDWIGSHAFEN.» In seinem ersten Spiel in diesem Jahr hat Fußball-Bezirksligist ESV Ludwigshafen mit der 1:7-Niederlage bei Abstiegskandidat Knittelsheim eine schallende Ohrfeige bekommen. Trainer Bernhard Grätz erklärt, warum der ESV so vermöbelt wurde.

„Schon die Vorbereitung war nicht gut. Einige haben Rückstände und dafür haben wir die Quittung bekommen“, hadert Grätz. In Knittelsheim habe sein Team in den Zweikämpfen zu oft den Kürzeren gezogen und bei den Standards geschlafen – drei Gegentore nach ruhenden Bällen. „Wenn unser Torhüter Peter Provo nicht so gut gehalten hätte, wären wir mit einer noch deutlicheren Packung vom Feld gegangen“, stellt der Coach seinem Team ein miserables Zeugnis aus. Nach dem Dienstagtraining nahm er sich die Akteure zur Brust. Das Grundübel sei eine gewisse Überheblichkeit, die der ESV nach der glänzenden Hinserie an den Tag gelegt habe. Offenbar ist nicht allen Spielern das Lob dafür bekommen. Am Sonntag, 15 Uhr, ist im Heimspiel gegen den FC Lustadt Wiedergutmachung angesagt. Da gilt es auch, die eigenen Zuschauer zu versöhnen, von denen sich laut Grätz viele lange vor dem Abpfiff in Knittelsheim auf den Heimweg gemacht haben. „Wir müssen verinnerlichen, dass wir nicht mehr in der A-Klasse spielen. Da wussten wir, auch wenn es mal nicht so gut läuft, drei, vier Tore erzielen wir immer. In der Bezirksliga bekommt man viel weniger Chancen“, hat der Trainer erkannt. Zu allem Ungemach mussten in Knittelsheim Celal Yesil, der sich die Schulter auskugelte und der nach einem Duell kurz bewusstlose Thomas Hilbert vorzeitig vom Platz. Yesil fällt gegen Lustadt aus, ebenso wie Besart Hyseni. Den Außenverteidiger, der sich so prima entwickelt hat, legt eine Lungenentzündung flach. Und noch etwas bekümmert Grätz: „Ali Burc ist untergetaucht. Er ist auch telefonisch nicht erreichbar.“ Der Stürmer, mit vielen Toren und Vorlagen einer der Leistungsträger im Aufstiegsjahr, fehlt als Anspielstation und als dynamischer Reißer. Im Moment können die „Eisenbahner“, mit dem 25 Jahre alten Burc nicht planen. Wie es mit Tarkan Ülker, der die Rote Karte sah, weitergeht, ist offen. „Es wird ein ernsthaftes Gespräch geben“, sagt der Coach. Der Unterton lässt nichts Gutes erahnen.

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