Ludwigshafen Demission nach Demontage

Bernd Fröhlich (links) übernimmt ab sofort mit Erik Rehhäußer die Trainingsleitung beim Ludwigshafener SC.
Bernd Fröhlich (links) übernimmt ab sofort mit Erik Rehhäußer die Trainingsleitung beim Ludwigshafener SC.

«LUDWIGSHAFEN.» Beim akut abstiegsgefährdeten Fußball-Verbandsligisten Ludwigshafener SC ist Coach Michael Drese nach dem 0:9-Debakel in Rieschweiler zurückgetreten. In den letzten neun Partien ersetzen ihn die Spieler Bernd Fröhlich und Erik Rehhäußer. Am Sonntag, 15 Uhr, erwartet der LSC den TB Jahn Zeiskam.

Der Ludwigshafener SC ist auf einem vorläufigen Tiefpunkt angekommen. Das 0:9 ist die mit Abstand höchste Packung seit dem Aufstieg in die Verbandsliga vor zehn Jahren. Bisher waren sechs Niederlagen mit fünf Toren Differenz die deutlichsten Pleiten. „Es tut mir Leid, das es so gekommen ist, aber ich kann die Entscheidung des Trainers nachvollziehen. Er hätte sich keinen Gefallen getan, weiterzumachen“, sagt Spielleiter Karl-Heinz Daubmann. Die Trainingsleitung haben die Routiniers Bernd Fröhlich (32), der bisher als spielender Assistent fungierte, und Erik Rehhäußer (31) übernommen. Da beide selbst spielen, wird Daubmann von außen Anweisungen geben. Viele Variationsmöglichkeiten hat das neue Trainerduo nicht, denn Verletzungen und berufliche Belange haben den Kader ausgedünnt. In den restlichen Partien geht es nur noch darum, sich ordentlich aus der Liga zu verabschieden. Ein Vakuum in der Defensive hat Ruven Scharfenberger aus der zweiten Mannschaft gefüllt. Anfangs agierte er als „Sechser“, zuletzt spielte er rechter Verteidiger und kommt schon auf acht Saisoneinsätze. „Es ist ein Riesensprung aus der B-Klasse in die Verbandsliga“, räumt der 25 Jahre alte Scharfenberger ein. Obwohl er vier Jahre lang nur Handball spielte, löst Scharfenberger, der an der Fachhochschule Mannheim Elektrotechnik studierte, die taktischen Anforderungen gut. Maik Unfricht, der Trainer des FC Arminia, muss lachen, als er die Frage beantworten soll, warum es in Zeiskam nur zu einem 1:1 gereicht hat. „Ich muss mich da wiederholen. Die Gründe sind immer dieselben“, sagt der Coach: Der FCA sei spielbestimmend gewesen, habe ein deutliches Chancenplus erarbeitet, sei aber mit seinen Möglichkeiten zu fahrlässig umgegangen, weil die Kaltschnäuzigkeit gefehlt habe. „Außerdem haben wir uns beim Gegentor dämlich angestellt“, ärgert sich Unfricht. Bei einem Freistoß von TB habe die Arminia mit dem Rücken zum Ball und viel zu behäbig die Mauer gestellt. Das hat Zeiskam genutzt. Seinen ersten Einsatz nach mehrwöchiger Verletzungspause hatte Rik Hiemeleers. „Ich bin schon zweimal am Knie operiert worden, und zuletzt waren Beschwerden am anderen Knie aufgetreten“, berichtet der 23-jährige Außenbahnspieler. Mit speziellen Übungen und Behandlungen sind die Schmerzen verschwunden. Hiemeleers, der in der zweiten Saison beim FCA spielt, arbeitet im väterlichen Großhandelsbetrieb für Fisch, Fleisch und Geflügel. „Da sehe ich meine Zukunft“, betont Hiemeleers. Seine Mutter ist Deutsche, der Vater Belgier, genauer gesagt Flame. „Diese Sprache verstehe ich, aber selbst sprechen ist schwierig“, erläutert der flinke Flügelflitzer. Wie kaum ein Zweiter vereint Hiemeleers Schnelligkeit mit Dynamik und Zweikampfstärke. „Rik zählt zu den drei trainingsfleißigsten Spielern“, sagt Unfricht. Am Samstag, 14.30 Uhr, im Heimspiel gegen den Tabellenletzten SV Herschberg steht Hiemeeleers vor seinem 27. Punktspieleinsatz für die Arminia und erzielt vielleicht sein erstes Tor. Am Samstag, 16 Uhr, wartet auf den gegen den Abstieg spielenden ASV Fußgönheim eine knifflige Aufgabe. Das Team gastiert bei Spitzenreiter Hassia Bingen. „Die zwei spielfreien Wochenenden haben uns gut getan. Der Kader hat sich wieder gefüllt“, freut sich Coach Jan Kamuf. Weil neben Stürmer David Steckbauer (Außenbandanriss) auch die potenziellen Innenverteidiger Benjamin Bischoff (Knochenabsplitterung) und Daniel Brenner (Knieprobleme) ausfallen, muss der Trainer in der zentralen Verteidigung improvisieren. Vermutlich werden Niklas Loch (22) und Endrit Leposhtaku (20) innen verteidigen. Sie dürften sich über Arbeit nicht beklagen können. „Bingen steht nach dem 2:2 in Winnweiler unter Zugzwang. Das erschwert unsere Aufgabe“, vermutet Kamuf. Hinzu kommt, dass die Hassia das Hinspiel nicht vergessen haben wird. Da hat der ASV 3:1 gesiegt.

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