Ludwigshafen Bestes Team aus der Pfalz

Erlebte eine schleichende Entmachtung: Marco Tremmel.
Erlebte eine schleichende Entmachtung: Marco Tremmel.

«Ludwigshafen.» 18 Siege, ein Unentschieden und elf Niederlagen – diese Bilanz genügte den Handballern der VTV Mundenheim zu Platz fünf der Handball-Oberliga. Damit waren die Mundenheimer die beste Mannschaft des Pfälzer Handballverbandes. Kommende Saison wird das schwieriger werden. Denn mit dem TV Hochdorf kommt eine Mannschaft in die Liga, die nach dem Abstieg sofort wieder zurück in die Dritte Liga will.

Die Saison war von den Mundenheimern schon vorab als „Übergangsjahr“ klassifiziert. Eine Rückkehr in die Dritte Liga war von vornherein utopisch. „Aber zum oberen Drittel gehören wir auf alle Fälle“, hatte Trainer Marco Tremmel vorab erklärt – und sollte Recht behalten. Nach einem wackligen Start mit deftigen Niederlagen in Vallendar und zu Hause gegen die MSG HF Illtal stabilisierte sich die Mannschaft zunächst von Spiel zu Spiel, zeigte aber Höhen und Tiefen. Wobei die „Tiefen“ vor allem die Abwehrarbeit der jungen Mannschaft betrafen. Im Angriff griffen die Rädchen hingegen schon früh ineinander. Bester Beleg für beide Richtungen war der 44:35-Heimsieg über Absteiger TV Bitburg Anfang Oktober – zugleich das Spiel mit den meisten Toren, aber auch den meisten Gegentreffern für die VTV. Die Mundenheimer stellten mit 870 Treffern die drittstärkste Offensivreihe der Oberliga, nur vier Mannschaften bekamen im Gegenzug mehr als die 857 Gegentreffer der VTV. „Geduld“ hatte Tremmel gefordert, aber gerade die Geduld ging den VTV-Verantwortlichen früh verloren. Bereits vier Spieltage vor Abschluss der Vorrunde gaben sie die Trennung von Tremmel zum Rundenende bekannt. Andreas Reckenthäler, der bei der TSG Friesenheim gehen musste, ist der Nachfolger. Er bereitet die Mannschaft seit wenigen Wochen auf die neue Saison vor. Sechs Spiele hatten die Mundenheimer bis zur Bekanntgabe von Tremmels Trennung gewonnen, fünfmal verloren, wobei die beiden Niederlagen gegen Illtal, den späteren Aufsteiger VTZ Saarpfalz und auch die Niederlage gegen Budenheim nicht sonderlich überraschend kamen. Nachdem die Trennung schließlich publik war, wurden die Ausschläge in der Formkurve wieder größer. Vor allem die Art und Weise der Niederlagen, die fast wehrlos hingenommen wurden, waren ausschlaggebend für eine schleichende Entmachtung des Trainers, der zum Heimspiel gegen die TSG Friesenheim II durch Marcus Muth auf der Bank unterstützt wurde. Sehr zur Überraschung vieler Zuschauer führte der ehemalige Mundenheimer Drittliga-Trainer auch das große Wort auf der Bank, während Tremmel sich zurücknahm. „Das war so abgesprochen“, wiegelte dieser ab. In den Ergebnissen spiegelte sich diese Absprache nur in Teilen wider. Sicher, beim 26:17-Heimerfolg über Aufsteiger Saarpfalz führte Muth das Wort. Bei den Niederlagen in Mühlheim und in eigener Halle gegen den TV Offenbach trug er aber ebenfalls die Verantwortung. Es war eben eine Saison mit Höhen und Tiefen bei den VTV Mundenheim, in der Talente wie Yannick Muth und Yannick Treiber aber auch Simon Schleidweiler oder Thoren Pönisch zumindest schon andeuteten, dass bei den VTV eine neue Generation erfolgreicher Handballer heranwächst. Platz fünf im Übergangsjahr ist daher beachtenswert. Heuer aber wird der neue Trainer Andreas Reckenthäler Ergebnisse liefern müssen.

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