Ludwigshafen Benefizkonzert: Hilfe für Flüchtlinge

Kalter Wind bläst bald durch die Flüchtlingslager der Ägäis. Der Winter steht bevor. Um das Elend der Geflüchteten zu lindern, haben zahlreiche bekannte Musiker aus der Rhein-Neckar-Region im Mannheimer Eintanzhaus in der ehemaligen Trinitatiskirche gespielt. Am Ende des Abends hatten die Zuhörer knapp 4500 Euro gespendet.

Ungefähr 200 Zuhörer waren zu der Veranstaltung gekommen, die die Organisation Save Me, das Diakonische Werk und der Verein „Mannheim sagt Ja!“ organisiert hatten. Mit den drei Veranstaltern haben sich Mannheimer Akteure zusammengeschlossen, die zu Solidarität und humanitärer Hilfe für die Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln aufrufen. Das mitreißende Konzert soll den Auftakt einer Kampagne zum Spendensammeln bilden. Für den bevorstehenden Winter benötigen die Menschen in den Flüchtlingslagern nicht nur Medikamente, Schlafsäcke, wetterfeste Zelte, und Winterkleidung. Die rund 20.000 Geflüchteten, die monate-, teilweise jahrelang in Lagern ausharren, die für 6400 Menschen ausgerichtet sind, brauchen auch Hoffnung. „Wir wurden hier abgestellt, wir wurden vergessen, die ganze Welt hat uns vergessen“, zitierte Anette Frener von Samhi, der Samoshilfe aus Mannheim, einen namenlosen Geflüchteten. „Die Geste der Hilfsbereitschaft ist oft wichtiger als das, was an Geld reinkommt“, sagte Schlagzeuger Erwin Ditzner, der zusammen mit Alexandra Lehmler am Saxofon, Matthias Debus am Bass und Laurent Leroi am Akkordeon auftrat. Der Abend zeigte, dass Mannheim und die Rhein-Neckar-Region beides zu geben haben. Die Spenden in Höhe von knapp 4500 Euro sollen über Samhi und den Münchener Verein Heimatstern direkt zu den Geflüchteten gelangen. „Unsere Heimat ist schee, aber das gilt auch für die aufrechten Menschen, die zu uns kommen“, sagte Liedermacherin Joana. Ihr altes ironisches Heimatlied ist eine der politischen Botschaften, die auch Künstler wie Adax Dörsam, Bernd Köhler und Joachim Romeis musikalisch und mit Worten engagiert vertraten. Mannheimer Urgesteine waren ebenso dabei wie Künstler aus aller Welt. Auch Markus Sprengler, Fallou Mboge, Brahima Diabaté, Duavel Cesar Acosta und Peter Kassner überzeugten musikalisch und machten gute Stimmung. Kurz vor ihrem eigentlichen Konzert bei der Orientalischen Musikakademie Mannheim hatten Ross Daly, Yurdal Tokcan und Muhittin Kemal das Konzert eröffnet. Und auch Ali Insan, mit 14 Jahren der jüngste Musiker des Abends, wollte seinen Beitrag leisten. Der Junge mit kurdischen Wurzeln verzauberte mit seiner glasklaren Stimme und seinem Geigenspiel.

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