Landau WM-Geflüster: Qualifikation bereits das Beste

Der Bosnier Sahin Pita ist Fußballtrainer beim Verbandsligisten TB Jahn Zeiskam. Dass Bosnien-Herzegowina erstmals seit der Unabhängigkeit 1992 bei einer Fußball-Weltmeisterschaft antritt, erfüllt den 42-Jährigen mit Freude und Stolz. Am vergangenen Freitag erst ist Pita von einem Bosnien-Besuch zurückgekehrt und hat die Stimmung dort hautnah miterlebt. „Bei uns fiebert alles mit, die Leute identifizieren sich mit unserer Nationalelf“, erzählt Pita. „Wir haben schon eine gute Mannschaft“, findet er, zumal allein „die komplette Viererkette“ aus Spielern bestehe, die in der deutschen Bundesliga kickten. Die Spiele „seiner“ Elf schaut Pita daheim mit Frau, Sohn und Tochter an. Standesgemäß ausstaffiert, versteht sich. „Ich hab die Familie gut versorgt mit Fanartikeln aus Bosnien“, so Pita, „ich hab T-Shirts, Fahnen, Überzüge für die Autospiegel mitgebracht.“ Alles mit dem bosnischen „Zmajevi“, dem Drachen, denn das ist der Spitzname für die Nationalelf. „Ich hätte sogar die Möglichkeit gehabt, die Spiele in Brasilien live zu sehen“, sagt Pita, „weil mein bester Freund Generalmanager des bosnischen Fußballverbands ist.“ Aber er habe sich dagegen entschieden, schließlich müsse er jetzt auch mit den Vorbereitungen für seine Trainerarbeit in Zeiskam beginnen. „Wenn wir die zweite Runde erreicht hätten, wären wir überglücklich gewesen“, erklärt Pita. „Davon geht die Welt nicht unter. Unsere Jungs haben schon durch die Qualifikation für die Weltmeisterschaft das Beste erreicht. Alles, was darüber hinausgeht, ist wie Sahne auf der Torte.“ (ovi)

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