Landau Wissen, wo’s langgeht

Auch in einer Stadt wie Landau gibt es etliche Orte, die sich für Kinder prima eignen: Im Fort gibt es eine gute Fahrradpiste, im Horst kann man gut skaten, zwischen Arzheim und der Kleinen Kalmit laden hohe Bäume zum Klettern ein und an einem Wasserloch hinterm Queichanger kann man besonders gut „suddeln“. In der vierten Auflage seit 2000 sind bereits auch künftige Spiel- und Freizeitmöglichkeiten aufgezeigt, die erst mit der Landesgartenschau fertig gebaut und damit nutzbar sein werden. Deshalb werden von den 7000 gedruckten Exemplaren vorerst auch nur 5000 Stück über das Büro für Tourismus im Rathaus, im Haus der Jugend in der Waffenstraße und bei der Sparkasse verteilt. 2000 Stück werden erst im kommenden Jahr auf der Landesgartenschau unter die Kinder und ihre Familien gebracht. Keine Geringere als die rheinland-pfälzische „Kinder- und Jugendministerin“ – so stellte sich Irene Alt (Grüne) den Schülern vor – verteilte gestern in der Pestalozzi-Grundschule den druckfrischen Kinderstadtplan und lobte das Engagement der Stadt Landau, sich für Kinder und Familien stark zu machen. Gerne habe sie die Schirmherrschaft übernommen und 4300 Euro aus der Landeskasse spendiert, um den Landauer Kinderstadtplan auf den neuesten Stand zu bringen, erklärte die Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, wie ihr offizieller Titel lautet. „Kinder müssen mitsprechen dürfen“, forderte die Grünen-Politikerin. Als gelernte Erzieherin hatte Alt sichtbar Freude daran, sich in altersgerechter Sprache mit den Schülern auszutauschen. Sie vermittelte den kleinen Stadtbürgern das Gefühl, ernst genommen zu werden und wichtig zu sein. Schulleiter Thomas Langer, seiner Stellvertreterin Nadja Jakobs und allen anwesenden Pädagogen erklärte Alt: „Die Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger Prozess in der lokalen Politik. Das Diskutieren mit den Kindern ist wichtig, damit sie ihre Bedürfnisse erkennen und lernen, diese zu artikulieren“. Den Kindern empfahl die Ministerin: „Ihr müsst aufpassen, dass die Erwachsenen das auch alles machen, was ihr gesagt habt“. Peter Dell und seinem Beratungsinstitut „Kobra“ bescheinigte die Ministerin hohe Professionalität in der Umsetzung des Kinderstadtplans. Mit Schülern aus allen zehn Grundschulen der Stadt haben die Kobra-Mitarbeiter Rundgänge durch die Stadt gemacht. „Dabei haben wir erfahren, wo man gut Drachen steigen lassen kann, wo man gut klettern und im Winter rodeln kann“, erklärte Dell, Gründer und Chef des Beratungszentrums für kommunale Kinder-, Jugend- und Bürgerbeteiligung, „Kobra“. Auch Bürgermeister Thomas Hirsch (CDU) freute sich über den neuen Kinderstadtplan als wichtigen Bestandteil einer familiengerechten Stadt. Den Kindern und der Ministerin erklärte Hirsch, dass der Stadtrat am Vorabend die Zielvereinbarung zur Zertifizierung Landaus als erste familiengerechten Stadt in Rheinland-Pfalz unterschrieben habe. Er sei mit einer Schulklasse im Horstring unterwegs gewesen und habe sich gewundert, „wie aufmerksam die Kinder ihre Umgebung wahrnehmen, sowohl unorganisierte Spielmöglichkeiten entdecken, als auch Gefahrenstellen benennen, die für Erwachsene kein Problem darstellen“. Doch nicht nur der Stadtplan bereitete dem Bürgermeister Freude: Die Ukulele-Klasse, die der Feierstunde an der Pestalozzischule den heiter-musikalischen Rahmen verlieh, beeindruckte Thomas Hirsch so sehr, dass er dem verantwortlichen Musiklehrer Michael Fromm spontan 250 Euro für die Anschaffung weiterer Instrumente versprach. (hps)

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