Landau Wirtschaft regional: Gewerkschaft gegen längere Arbeitszeiten

13 Stunden täglich arbeiten an bis zu sechs Tagen pro Woche? Wenn es nach dem Dehoga geht, könnte das in der Südpfalz für 6800 Beschäftigte bald Alltag werden. Davor warnt die Gewerkschaft NGG.

Betroffen sind laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Landau rund 1500 Beschäftigte, im Kreis Germersheim rund 1800 Beschäftigte und im Kreis SÜW knapp 3500 Beschäftigte aus Gastronomie und Hotellerie. Wie aus dem aktuellen Mikrozensus hervorgehe, arbeiteten in Rheinland-Pfalz 48.000 Menschen an Sonntagen, 79.000 Beschäftigte zwischen 18 und 23 Uhr. „Die Behauptung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), ein zu strenges Arbeitszeitgesetz belaste die Branche über alle Maßen, ist nicht zu halten“, so Holger Winkow, Geschäftsführer der NGG Pfalz. „Die Zahlen zeigen, dass Arbeitszeitgesetz und Tarifverträge den Arbeitnehmern bereits jetzt eine hohe Flexibilität abverlangen. Den Betrieben geben sie die Freiheit, ihre Beschäftigten weitgehend so einzusetzen, wie sie es brauchen.“ Winkow hält jede Aufweichung dieser Regeln für unnötig. Der Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit lehne er ab. Harte Arbeitsbedingungen führten schon heute zu Problemen, Fachkräfte zu finden. „Die Arbeitgeber sollten einen wirklichen Richtungswechsel zu besseren Arbeitsbedingungen einleiten.“ Am Geld sollte es nicht hapern. Der Jahresumsatz der Branche ist laut Dehoga auf zuletzt bundesweit 81 Milliarden Euro gestiegen.

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