Landau Straßenbauer mit Megaprojekt

Verwalten in diesem Jahr einen Etat von rund 50 Millionen Euro: der neue LBM-Chef Martin Schafft (rechts) und sein Stellvertrete
Verwalten in diesem Jahr einen Etat von rund 50 Millionen Euro: der neue LBM-Chef Martin Schafft (rechts) und sein Stellvertreter Manfred Borell.

Ob Straßen, Brücken oder Kreisel – in den meisten Fällen hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Speyer seine Finger im Spiel. Die Leiter der auch für die Südpfalz zuständigen Behörde – das sind Martin Schafft und sein Stellvertreter Manfred Borell – waren nun zu Gast in der RHEINPFALZ-Lokalredaktion in Landau. Natürlich ging es auch um den B-10-Ausbau.

„Wir haben gelernt, früher auf große Verkehrsprojekte hinzuweisen, damit sich die Autofahrer darauf einstellen können“, sagt Schafft, der seit dem Tod des früheren LBM-Chefs Kurt Ertel, gegen den wegen Korruptionsvorwürfen ermittelt worden war, seit April Leiter der Behörde ist. Der Bauingenieur kennt sich aus im Geschäft, zuvor war er 15 Jahre stellvertretender Leiter des LBM-Nachbarstandortes Worms, seit 25 Jahren arbeitet er beim Landesbetrieb. Schonzeit gibt es keine für den 53-Jährigen, der mit seiner Frau und den vier Kindern in Ludwigshafen lebt. Der B-10-Ausbau zwischen den Anschlussstellen Landau-Zentrum und Birkweiler steht an, am 25. Juni beginnen die Vorbereitungsarbeiten (wir berichteten). „Das ist natürlich eine große Herausforderung“, sagt Schafft. Seit geraumer Zeit sind Tempo-30-Zonen regelmäßig Thema in den Stadt- und Gemeinderäten der Südpfalz. Viele Kommunen wünschen sich eine Verkehrsberuhigung für ihre Ortskerne. Bei diesen Debatten gerate der LBM oftmals zu Unrecht in die Kritik, weil die Verbandsgemeinden innerhalb der Orte und die Landkreise außerhalb der Orte selbstständig Tempolimits festlegen könnten, betont Borell. Der LBM könne zwar aus fachlicher Sicht Widerspruch einlegen, er könne das Einrichten von Geschwindigkeitsreduzierungen aber nicht einfach verbieten. Beispiel Herxheimweyher: Dort gilt in der Hauptstraße Tempo 30, geparkt werden darf jedoch noch auf der Straße. Dabei zeigen wissenschaftliche Studien, dass die CO2-Belastung steigt, wenn der Verkehr nicht fließt, weil Autofahrer beispielsweise durch abgestellte Fahrzeuge zum Bremsen gezwungen werden und dann wieder anfahren müssen. Das bestätigt Schafft. Er betont jedoch auch, dass die Hindernisse – etwa geparkte Autos – dafür sorgten, dass sich das Tempo auch wirklich deutlich verringere. Zudem gebe es in den Ortskernen oft wenige Parkmöglichkeiten, sagt der LBM-Chef, der in diesem Jahr einen Etat von knapp 50 Millionen Euro verwalten und 280 Mitarbeiter führen muss.

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