Landau So heizen die Landauer bisher

Holzpellets und Hackschnitzel sind auch künftig erlaubt.
Holzpellets und Hackschnitzel sind auch künftig erlaubt.

Bis 2045 soll die Wärmewende geschafft sein. Dann sollen Häuser und Wohnungen beheizt werden, ohne dass dabei Treibhausgase freigesetzt werden. Landau hat den nächsten Baustein seiner kommunale n Wärmeplanung fertig.

Die Wärmeplanung für Landau macht Fortschritte: Die Bestandsaufnahme ist abgeschlossen und kann im Internetportal Mitreden in Landau eingesehen werden. Landau gehört dabei zu den Vorreitern, denn der Kommunale Wärmeplan soll bereits bis zum Herbst fertig sein. An dem Projekt arbeiten das Fachbüro Ebök aus Tübingen, der örtliche Versorger Energie Südwest AG (ESW) und die Stadtverwaltung zusammen. Die Stadt hofft, einen großen Teil der benötigten Wärme aus mehreren Geothermieprojekten zu gewinnen.

Zuvor galt es, sich einen Überblick über Alter und Struktur der Wohnbebauung, die unterschiedlichen Wärmebedarfe, mögliche Energiequellen sowie bereits vorhandene und sinnvolle neue Wärmenetze zu verschaffen. Dafür wurden vielfältige Datenquellen herangezogen – unter Wahrung des Datenschutzes, wie die Stadt betont.

Wegen der hohen Investitionskosten lohnt sich der Bau von Fernwärmeleitungen nur bei dichter Bebauung und vielen möglichen Abnehmern beziehungsweise Großabnehmern, wie zum Beispiel Schulen oder Krankenhäusern. Den größten Wärmebedarf auf einem Fleck gibt es– wenig überraschend – in der Innenstadt, im Schulzentrum Queichheim, im Fort (Uni und Konrad-Adenauer-Realschule Plus) sowie im Gewerbegebiet Mörlheim.

Überwiegend Erdgas

Erhoben wurde auch schon, wie die Häuser bisher beheizt werden. Eines der bisherigen Ergebnisse besagt, dass in Landau 65 Prozent des Wärmebedarfs durch Erdgas bereitgestellt wird. Dies sei deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Bei der Fernwärme liegt Landau dagegen unter dem bundesweiten Schnitt. Es gibt zwei kleine Fern- beziehungsweise Nahwärmenetze der Energie Südwest im Quartier Vauban und im Wohnpark am Ebenberg, plus ein bisschen rund um den ESW-Sitz an der Industriestraße. Mit 15 Prozent wird ein hoher Anteil an Holz zur Wärmeerzeugung eingesetzt. Dabei handelt es sich im besten Fall um moderne Pellet- oder Hackschnitzelanlagen. Diese Brennstoffe waren in einem ersten Entwurf des Heizungsgesetzes als nicht nachhaltig eingestuft und sollten mit Solarthermie oder Wärmepumpe kombiniert werden, sind jetzt aber wieder ohne Einschränkungen als alleiniger Energieträger zugelassen. Der Heizölanteil ist bereits unter dem deutschen Durchschnitt. Die Direktbeheizung mit Strom, zum Beispiel Nachtspeicheröfen, spielt keine große Rolle. Nachzuschauen ist dies in einem Stadtplan, in dem für jedes Quartier ein farbiger Punkt beziehungsweise Kreisdiagramm eingetragen ist. Gelb steht für Gas, blau für Fernwärme, grün für Holz, und so weiter.

Nach Angaben der Stadt hat auch die Potentialanalyse schon begonnen. Hierbei werden Einsparpotenziale für Raumwärme in Haushalten, in Gewerbebetrieben, im Handel und in Dienstleistungsbetrieben, in der Industrie und in öffentlichen Liegenschaften ermittelt. Dabei wird vor allem untersucht, wo und wie in Landau erneuerbare Energien, Abwärme und Kraft-Wärme-Kopplung eine klimaneutrale Wärmeversorgung ermöglichen können.

Info

Alle Ergebnisse sind online auf dem Beteiligungsportal „MitredeninLD“ zu finden. Dort können auch einen Online-Briefkasten Fragen zur Kommunalen Wärmeplanung und den Ergebnissen eingereicht werden.

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