Landau Neuer Weg soll Lücke im Radwegenetz schließen

Wer im Löhl gen Westen fährt, stößt an diese Absperrung. Dort soll in den nächsten Jahren ein Radweg durch die Löhlgärten führen
Wer im Löhl gen Westen fährt, stößt an diese Absperrung. Dort soll in den nächsten Jahren ein Radweg durch die Löhlgärten führen.

Seit Jahrzehnten stoßen Spaziergänger und Radfahrer an eine Absperrung in den Löhlgärten, obwohl dort eigentlich ein öffentlicher Weg sein sollte. Die Stadtverwaltung hat jetzt konkrete Pläne.

Ein großes Tuch in der Signalfarbe gelb versperrt Passanten den Weg. Wer Im Löhl weiter gen Westen spazieren oder mit dem Fahrrad fahren möchte, wird jäh gestoppt und muss umkehren. Bei einem Besuch vor Ort stellt sich heraus, dass auch niemand weiß, wer dort abgesperrt hat.

Klar ist jedenfalls, dass die Stadt dort ein Grundstück verkauft hat, sich aber das Wegerecht für einen Spazier- oder Radweg gesichert hat. Er ist zwischen 300 und 400 Meter lang. Axel Gröninger, der nebenan einen Garten hat, erinnert sich, dass die Absperrung dort schon war, als seine Familie 1983 den Garten gekauft hat. Auch Ralf Bernhard kennt es nicht anders. Der Leiter der Straßenabteilung im Landauer Bauamt ist seit 2005 in Landau.

Lukas Hartmann (links) und Ralf Bernhard an der anderen Seite des Grundstücks, über das der Radweg führen soll.
Lukas Hartmann (links) und Ralf Bernhard an der anderen Seite des Grundstücks, über das der Radweg führen soll.

Weg unter Gestrüpp

Lukas Hartmann, Beigeordneter und Mobilitätsdezernent, erzählt, dass Lisa Rocker (SPD) angeregt habe, diesen Weg der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. „Ihr haben wir es zu verdanken, dass wir nun an eine Planung gehen.“

Die Eigentümerin des Grundstücks kommt zufällig dazu und fragt mit sorgenvollem Blick, was die Stadt nun vorhat. Ihr Grundstück besteht aus zwei Parzellen, dazwischen liegt der Weg der Stadt. Die Besucherin kann keinen Weg erkennen, aber Ralf Bernhard weiß genau, wo es lang geht.

Radweg abgesteckt

Der Vermesser habe den Verlauf abgemessen und abgesteckt. Damit er aber überhaupt aufs Grundstück konnte, mussten erst einmal Bäume gefällt und Gestrüpp weggeräumt werden. Diesen Arbeiten sind noch nicht ganz beendet. Hartmann und Bernhard zeigen auf der anderen Seite des abgesperrten Grundstücks, wie weit die Arbeiten gediehen sind.

Der Grünen-Politiker zeigt Richtung Süden. „Wir sind nicht weit weg vom Queichtal-Radweg.“ Er hat das große Ganze im Blick. Der neue Radweg soll über den Schwefelbrunnenweg Anschluss an den Queichtal-Radweg haben. Von dort kommt man zum Kanalweg, über die Kreuzmühle schließlich in die Drachenfelsstraße, von dort in die Wollmesheimer Straße und weiter über den Pockensatz und die Weißenburger Straße auf den Ebenberg und weiter bis ins Gewerbegebiet D9.

Radweg im großen Bogen

Laut Hartmann führt dann künftig ein großer Bogen Radfahrer von Landau-Nord ohne große Konflikte mit dem Verkehr bis in den Süden. Bis es so weit ist, werde es wohl noch zehn Jahre dauern. Den Weg Im Löhl sieht Hartmann als wichtigen Anschluss aus der Stadt zu dieser neuen Verbindung im Radwegenetz. „Es ist eine Alternative, die schneller und sicherer ist.“

Die wundersame Öffnung des Wegs in den Löhlgärten aber könnte schon 2025 Wirklichkeit werden. Bernhard hält es für realistisch, dass die Planung im Frühjahr in die Gremien geht, dann der Antrag auf Fördermittel des Programms „Stadt und Land“ des Bundesverkehrsministeriums gestellt und 2025 der Weg befestigt und in Teilen asphaltiert werden kann. Mit der Grundstückseigentümerin werde rechtzeitig gesprochen, versichert Hartmann, schließlich möchte sie ihren Garten vor ungebetenen Gästen schützen.

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