Landau Lebenslage behinderter Menschen verbessern

Die „Stiftung Lebenshilfe Landau-SÜW“ wurde am 31. März von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier anerkannt. Am Dienstag trat der sechsköpfige Stiftungsvorstand erstmals zusammen. Ihm gehören an: der frühere Ministerpräsident Kurt Beck, SÜW-Landrätin Theresia Riedmaier, Landaus Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer, die Vorstandschefs der Sparkasse Südliche Weinstraße und der VR Bank Südpfalz, Bernd Jung und Christoph Ochs, sowie der Vorsitzende des Vereins Lebenshilfe, Georg Rothhöhler. Zweck der Stiftung ist laut Satzung „die Beschaffung von Mitteln zur Unterstützung hilfsbedürftiger Personen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen mit einer Behinderung im Gebiet der Stadt Landau und des Landkreises Südliche Weinstraße“. Das bedeutet, dass die Stiftung ausschließlich mildtätige Zwecke verfolgt und darauf gerichtet ist, Personen, die infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustands auf die Hilfe anderer angewiesen sind, selbstlos zu unterstützen. Die Stiftung, so Rothhöhler, sei ins Leben gerufen worden, damit die Lebenshilfe auch in Zeiten, in denen es immer weniger öffentliche Mittel gebe, ungemindert ihrem Auftrag nachkommen könne. Die neue Stiftung wolle behinderten Menschen ermöglichen, ihr Leben in hohem Maße selbstbestimmt zu gestalten, verdeutlichten Rothhöhler und Heiner Dahl, der Geschäftsführer des Hauses der Lebenshilfe Offenbach. Deshalb werde sie Maßnahmen und Einrichtungen unterstützen, die wirksame Hilfen böten. Als Förderschwerpunkte nannten beide unter anderem Sonder- und integrative Kindertagesstätten, familienentlastende Dienste, Erholungs- und Freizeithilfen, Werkstatt für Behinderte, ambulant betreutes Wohnen oder therapeutisches Reiten. „Ohne Abzug von Verwaltungskosten“, versicherte Rothhöhler, sollen die der Stiftung zufließenden Mittel den genannten und weiteren Einrichtungen zugutekommen. Nicht selten sei es vorgekommen, dass der Fiskus bei Erbschaften, die der Lebenshilfe zugedacht worden seien, die Hand aufgehalten habe, erklärte Rothhöhler. Dank der Stiftungsgründung könnten derlei Erbschaften ebenso wie Spenden oder Zustiftungen, die das Stiftungsvermögen erhöhen, in vollem Umfang für die Belange Behinderter verwendet werden. Als Beispiele für Einrichtungen, bei denen es schon jetzt hapert, nannten Rothhöhler und Dahl das heilpädagogische Reiten in Herxheim sowie die prekäre Situation der Tagesbetreuung von „Werkstattrentnern“ in Offenbach. Das sind ältere Behinderte, die aus dem aktiven Arbeitsleben in der Südpfalzwerkstatt ausgeschieden sind, aber die man nun nicht bei ihren Angehörigen oder in betreuten Wohnheimen sich selbst überlassen könne, sondern sie in Offenbach betreue und somit ihrem Alltag Strukturen gebe. Ursprünglich ausgelegt für 20 Plätze, kümmere man sich dort zurzeit um rund 30 Menschen, „und in den nächsten drei Jahren werden zwischen 30 und 40 Personen hinzukommen“, sagte Dahl. „Hierfür brauchen wir Eigenmittel“, betonte Rothhöhler, „und für viele weitere Maßnahmen auch.“ Die Stiftung sei dankbar für jede Spende.

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