Landau Landau verzichtet auf Weihnachtsbeleuchtung

Im Winter könnte Gas knapp werden.
Im Winter könnte Gas knapp werden.

Die Stadt Landau hat beschlossen, ihren Energieverbrauch um 15 Prozent zu senken, so wie es die EU-Kommission empfohlen hat. Damit will sie ihren Beitrag dazu leisten, die drohende Gas- und mögliche generelle Energieknappheit im Winter abzumildern.

Die Stadt hat eine Koordinierungsrunde zum Energiesparen eingerichtet. Sie wird von Hauptamtsleiter Michael Götz geleitet, bis vor kurzem Chef des Gebäudemanagements.

Nach Mitteilung von Oberbürgermeister Thomas Hirsch hat sich der Stadtvorstand auf eine Reihe von Einsparungen verständigt. „Erste Maßnahmen wie die Abschaltung der Kühlung in allen Verwaltungsgebäuden oder der Effektbeleuchtung an öffentlichen Gebäuden sind bereits beziehungsweise werden sofort umgesetzt; weitere folgen Zug um Zug“, so Hirsch.

OB rechnet mit Kritik

Der Oberbürgermeister erwartet, dass die Einschnitte „in allen Bereichen unseres täglichen Lebens spürbar sein und sicher auch für Kritik sorgen“ werden. Er hält es daher für wichtig, möglichst landeseinheitliche Regelungen zu finden, etwa zum Heizen in den Schulen. Mit Widerspruch rechnet Hirsch auch beim geplanten Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung und Einschränkungen beim Bäderbetrieb. Hirsch, zugleich stellvertretender Vorsitzender des rheinland-pfälzischen Städtetags, ist überzeugt: „Der Schulterschluss zwischen Land und Kommunen ist richtig und wichtig, um die Akzeptanz für die Maßnahmen in der Bevölkerung zu erhöhen.“

Im Freizeitbad La Ola soll die Temperatur um ein Grad abgesenkt werden, im Freibad am Prießnitzweg wird das Wasser nur noch über Solarabsorber beheizt. In den Verwaltungsgebäuden werden die Warmwasserboiler abgeschaltet und in den Turnhallen die Duschen nicht mehr beheizt. Auch Sporthallen sollen möglichst nicht mehr geheizt werden.

Geht es ohne Ampeln?

Sobald die Heizperiode beginnt, soll der Heizungsvorlauf in den Verwaltungsgebäuden abgesenkt werden. Das heißt, es wird kühler – oder zumindest langsamer warm. Durch eine Kürzung der Gleitzeit und die Schließung der Verwaltung zwischen Weihnachten und Neujahr soll die Heizungsdauer zusätzlich verkürzt werden. Außerdem prüft die Verwaltung, ob sie Teile der Straßen- beziehungsweise Ampelbeleuchtung abschalten kann. Zudem soll die Bevölkerung zum Energiesparen aufgerufen werden. Für den äußersten Notfall ist die Errichtung von Wärmeinseln im Stadtgebiet geplant.

Hirsch setzt auf die enge Vernetzung der Kommunen untereinander. Diese könnten sich über Best-Practice-Beispiele, also eigene erfolgreiche Schritte, gegenseitig informieren. Er fordert aber auch Unterstützung für die kommunalen Unternehmen als wichtige Säulen der Daseinsvorsorge. Deren Kapitaldecke werde oft nicht ausreichen, um auf die zu erwartenden extremen Preissprünge beim Gas zu reagieren.

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