Landau Kurz notiert: SPD rückt von Geothermie ab Grüne: Risiken ernst nehmen

Hochrangige Vertreter von SPD und Grünen sind am Wochenende auf Distanz zur Nutzung der Geothermie in Landau gegangen. „Man muss die Risiken der Geothermie schon ernst nehmen und darf die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht aufs Spiel setzen“, sagte Daniel Köbler, Fraktionsführer der Grünen im rheinland-pfälzischen Landtag, am Freitagabend bei der Mitgliederversammlung der Landauer Grünen im cbf-Heim. Die Geothermie sei eine Energieform, in der die Grünen Potenzial gesehen hätten. Aber diese Technologie sei noch nicht so eingespielt, deshalb begleite die rot-grüne Landesregierung das Projekt in Landau. „Das bedeutet nicht das Aus für die Geothermie, aber wir brauchen sie nicht zwingend für die Energiewende“, betonte Köbler. Die Landauer Grünen stehen zwar grundsätzlich zum Betrieb der Anlage als Beitrag zur Energiewende „für Forschungs- und Erprobungszwecke“. „Aber auch wir sehen die Probleme der letzten Jahre. Sollte sich erweisen, dass die Risiken nicht beherrschbar sind, muss man sich vom Standort Landau verabschieden“, heißt es im Wahlprogramm der Grünen. Der Landauer SPD-Chef Maximilian Ingenthron fordert, das Geothermiekraftwerk dauerhaft einzustellen, sollte die Anlage als Verursacherin der Bodenveränderungen feststehen. Es dürfe für die Stadt Landau zu keinem Risiko bei der laufenden Vermarktung und Bebauung im Wohnpark am Ebenberg kommen, betont Ingenthron. Ingenthron: „Wir erwarten von den Landesbehörden, dass sie die Bedenken der Menschen und deren Besorgnis ernst nimmt.“ Eine dritte Bohrung wäre in diesem Moment „ein Affront gegenüber Bevölkerung und Stadt, den wir nicht hinnehmen werden“. Der Landauer SPD-Vorstand wird den Parteimitgliedern empfehlen, diese Position in das Programm zur Kommunalwahl aufzunehmen. Es wird am Donnerstag dieser Woche diskutiert und verabschiedet. (sas/gau) Bevor der Landauer Stadtrat morgen einen Neubau des nördlichen Teils der Horstbrücke beschließt, soll zunächst untersucht werden, ob und wie lange das Bauwerk durch eine Verkehrsbeschränkung erhalten werden kann. Dies fordert die Ratsfraktion der Grünen. Deren Vorsitzende Susanne Schröer kritisiert, dass bisher noch nicht ausreichend untersucht und beraten worden sei, wie eine wirksame Beschränkung auf Auto-, Bus-, Fahrrad- und Fußgängerverkehr sich auf die restliche Lebensdauer der Brücke auswirken würde. Der Schwerverkehr sei hauptverantwortlich für die Brückenschäden. Es sei „äußerst unbefriedigend“, so Schröer, mehrere Millionen Euro für eine neue Brücke auszugeben, damit Lastwagen sie wieder nutzen können. Bürger hätten zu Recht darauf hingewiesen, so Schröer, dass die Horstbrücke den Schwerverkehr in ein Wohngebiet führe. Sämtliche Gewerbegebiete östlich der Bahnlinie könnten nach Auffassung der Fraktionsvorsitzenden ebenso gut über die zwei neuen Kreisel an der Autobahn-Anschlussstelle Landau-Zentrum angefahren werden. Für die Horstbrücke plädieren die Grünen für stationäre Überwachungssysteme, die Fahrzeugklassen unterscheiden, also Lastwagen herausfiltern können. Der Anschaffungspreis dafür betrage 90.000 Euro. (gau) Vom 2. bis 5. April findet an der Universität in Landau eine große öffentliche Tagung zur Reformation mit dem Titel „Kirche und Politik am Oberrhein im 16. Jahrhundert. Reformation und Macht im Südwesten des Reiches“ statt. Eine solch umfangreiche und thematisch weit gespannte Tagung hat es laut Veranstaltern in der Pfalz noch nie gegeben. Im Jahr 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers, des Beginns der deutschen Reformation. Gefördert von der Bundesregierung und unter Beteiligung mehrerer Bundesländer, darunter Rheinland-Pfalz, findet im Rahmen von „Luther 2017“ im Jahr 2014 der Themenschwerpunkt „Reformation und Politik“ bundesweit Aufmerksamkeit. Ein besonderes Zentrum der Antriebs- und Konfliktkräfte im Reformationsjahrhundert war der deutsch-elsässische Südwesten. Auf der Landauer Tagung werden international renommierte Referenten die Spektren dieses Umbruchs in der Region beleuchten. (red)

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