Landau kurz notiert: Massengrab an der Lunette 38 gefunden

Bei Ausgrabungen an der Lunette 38 im Wohnpark am Ebenberg ist ein Massengrab gefunden worden. Hinter dem Werk, vermutlich in einem verfüllten Graben, entdeckten die Archäologen der Generaldirektion Kulturelles Erbe ein Massengrab mit einer bisher noch unbekannten Anzahl von Skeletten. Mit großer Wahrscheinlichkeit handel es sich um Opfer bei der Erstürmung des Werkes 38 am 12. Juli 1713 während des Spanischen Erbfolgekriegs. Dies hat Juliane Letz, die Vorsitzende des Festungsbauvereines Landau, gestern mitgeteilt. Auf dem Areal baut Reuter Real Estate aus Klingenmünster sechs Häuser mit 52 Wohnungen („Quartier No 1.“, wir berichteten). Zuvor können die Archäologen zum ersten Mal in Landau ein nahezu komplettes Festungswerk wissenschaftlich-archäologisch ausgegraben und dokumentieren, so Letz. Der Festungsbauverein will sich dafür einsetzen, dass trotz des Baus von Tiefgaragen nach Möglichkeit Teile der Befestigung erhalten werden können. Möglicherweise könnten Funde integriert und das Garagenniveau angehoben werden. Als bedeutsam beim Werk 38 gilt ein 2,5 Kilometer langes Tunnelsystem, das in Richtung Galgenschanze daran vorbeiläuft. Letzt hofft, dass der Investor sich für ein werbewirksames „Quartier No.38“ mit sichtbaren Resten begeistern kann. Beim „Picknick im Grünen“ am Sonntag werden um 15 und um 17 Uhr Führungen durch die freigelegte Anlage der „Lunette 38“ angeboten. Start ist vor der Geschäftsstelle der Gartenschau. (boe)

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