Landau „Im Dorf“ bringt neues Leben ins Dorf

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Der Name ist Programm: In Queichheim wird der Bereich „Im Dorf“ zum innerörtlichen neuen Wohngebiet. Das Areal zwischen Breiter Weg im Süden und Queichheimer Hauptstraße im Norden bietet Raum für 16 bis 18 zweistöckige Einfamilien- und Doppelhäuser. Es wird von der VR-Baulandentwicklungsgesellschaft und der Pfalzwerke Infrastruktur GmbH gemeinsam erschlossen.

Am Dienstag haben die beiden Unternehmen, die aus fünf Bewerbern ausgewählt wurden, und Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer (SPD) einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Beide waren für die Stadt auch schon als Erschließungsträger in Mörlheim tätig. Dass aus Gärten ein neues Wohngebiet wird, ist ein Erfolg für die Landauer Baulandstrategie, die sich bisher schwer getan hat mit der Umsetzung. Wie wiederholt berichtet, verfolgen Kommunalpolitik und Verwaltung das Ziel, erst innerörtliche Freiflächen zu nutzen, bevor an den Ortsrändern neue Baugebiete ausgewiesen werden. Das soll den Flächenverbrauch begrenzen, die Dörfer beleben und vorhandene Infrastruktur besser auslasten, anstatt neue teuer zu bauen. Die nächsten 15 Jahre werde Landau noch wachsen, doch irgendwann werde sich der demografische Wandel auch hier bemerkbar werden, sagte Schlimmer. Daher gelte es, neuen Wohnraum zu schaffen, aber verantwortungsvoll mit Flächen umzugehen, denn „die Zeit der großen Neubaugebiete ist vorbei“. Neben städtischem Wohnen im Wohnpark am Ebenberg für bis zu 1800 Bewohner gelte es, auch dörfliches Wohnen zu ermöglichen. Das Umlegungsverfahren sei bereits eingeleitet, im Dezember solle der Bebauungsplan beschlossen werden. Dass es so weit gekommen sei, bezeichnete Schlimmer als Verdienst von Ortsvorsteher Jürgen Doll (CDU), der viel Überzeugungsarbeit vor Ort geleistet habe. Vor 30 Jahren habe es schon einmal den Versuch gegeben, den Bereich Im Dorf umzunutzen, sagte Doll. Damals sei dies gescheitert. Jetzt seien die Grundstückseigentümer in der Mehrzahl über 80 Jahre alt und könnten die großen Flächen nicht mehr gut bewirtschaften, hätten aber Interesse an Bauland für Kinder und Enkel. Etwa die Hälfte wolle die entstehenden Grundstücke innerhalb der Familie nutzen. Darüber hinaus gebe es eine Liste mit 35 Interessenten, meist aus dem Ort oder mit dortigen Wurzeln. „Wir wollen die Leute nicht an Bornheim oder Offenbach verlieren“, sagte der Ortsvorsteher. Er und Schlimmer kündigten an, dass es möglicherweise schon in Kürze gelingen werde, ein weiteres Areal mit bis zu 40 Grundstücken auszuweisen. Bauamtsleiter Christoph Kamplade nannte als Besonderheit des neuen Baugebiets, dass auf einem Teil der Grundstücke eine Bebauung in zweiter Reihe zugelassen werden soll. So kann beispielsweise hinter dem Haus der Familie ein „Altenteil“ errichtet werden. Dieter Schneider, Geschäftsführer der Pfalzwerke Infrastruktur, und Christian Rohatyn, sein Kollege von der VR-Baulandentwicklungsgesellschaft, schilderten, dass das Wohngebiet mit einer flach U-förmigen Erschließungsstraße erschlossen werde, die vom Breiten Weg abgeht. Sie rechnen mit Erschließungskosten deutlich unter 100 Euro pro Quadratmeter. Im Herbst 2016 soll die Erschließung fertig sein. (boe)

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