Landau Ehrenbürger:

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Karl Lösch wurde 1915 in Mechtersheim als jüngster Sohn einer Bauernfamilie geboren. Nach dem Besuch der Oberrealschule in Speyer musste er zum Arbeitsdienst. Als Kriegsteilnehmer glückte ihm 1945 die Flucht aus russisch-tschechischer Gefangenschaft. 1946 begann der Unternehmer, quasi aus dem Nichts, in Westheim mit der Fertigung von Betondachziegeln, 1949 in Lingenfeld von Fertigdecken. 1954 eröffnete er ein Werk in Germersheim und in der Folgezeit mehrere Zweigwerke. Als erster pfälzischer Unternehmer spezialisierte sich Lösch auf die Produktion von Transportbeton. In Zeiten der Hochkonjunktur in den 1990er-Jahren beschäftigten seine Firmen 330 Mitarbeiter. Allein im Stammwerk in Lingenfeld waren es 173 Personen. Der Jahresumsatz lag bei fast 100 Millionen Mark. Der Fabrikant war ein Mensch mit großer sozialer Kompetenz. Ältere Lingenfelder werden sich daran erinnern, dass er nach dem Krieg vielen Einheimischen großzügig Kredite gewährte, damit sie in der Siedlung in Lingenfeld ihr „Häuschen“ bauen konnten. Regelmäßig bedachte er die Gemeinde mit Spenden und war viele Jahre Hauptsponsor des Radrennens des Radsportvereins „Viktoria“. Lösch war im Gemeinderat und im Wirtschaftsausschuss des Landkreises, zudem Ehrenmitglied des Schwegenheimer Reitvereins und Träger der goldenen Ehrennadel des Lingenfelder Natur- und Vogelschutzvereins. Bereits 1986 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Im September 2001 ernannte ihn die Gemeinde Lingenfeld zu ihrem Ehrenbürger. Karl Lösch verstarb am 6. April 2008 im Alter von 92 Jahren. |jlba

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