Landau Das Beste für das Kind im Blick

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Rudi Brenzinger sitzt im hellen, ordentlich aufgeräumten Schulleiterbüro der Thomas-Nast-Grundschule (TNGS), das er sich mit Konrektorin Beate Stöhr teilt. Vom Schulhof sind spielende Kinder zu hören, die die Ganztagsschule besuchen. Gerade hat er eine Besprechung beendet, er ist voll auf seine Schule fixiert. „Hier gibt es immer etwas zu tun“, sagt er lachend.

„Ich fühle mich nicht anders als vor fünf Jahren, meine Arbeitskraft ist noch voll da“, erklärt er. Die Worte sind nicht nötig, es ist dem 64-Jährigen anzusehen. Aber: „Die Pension kommt halt.“ Vermissen werde er vor allem seine Konrektorin, mit der er jahrelang hervorragend zusammengearbeitet habe. „Wir konnten auch sehr kontrovers diskutieren, haben die Lösungen aber immer zusammen getragen“, lobt er Stöhr. Brenzinger schloss sein Lehramtsstudium an Grund- und Hauptschulen 1975 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ab. 2002 wechselte er aus Philippsburg nach Landau. Nach drei Monaten an der Hauptschule West kam er, zuerst als Krankheitsvertretung, an die TNGS, die sehr schnell zu seiner Stammschule wurde. „Ich habe wohl überzeugt“, stellt er fest. Nach vier Jahren übernahm er 2006 die Schulleitung. Im gleichen Jahr wurde die Schule zur „Gesundheitsfördernden Schule“. „Das fühlt sich an wie mein Kind“, sagt er. Das Projekt wurde von Schulseite unter seinem Vorgänger begonnen, aber Brenzinger hat dafür eine zweijährige Fortbildung absolviert und es über die Jahre „sehr gerne fortgeführt. Es gibt gesundes Frühstück, einen Schulgarten und eine Koch-AG“. Auch die weiteren Erfolge zählt er auf: 2007 sei man bilinguale Schule geworden, die Ganztagsschule wurde 2008 eingeführt, 2014 habe man die Zertifizierung zur Medienkompetenzschule erhalten. „Dank des hervorragenden Computerraums ist eine intensive Arbeit mit den Kindern möglich“, betont Brenzinger. Dem Lehrerkollegium wünscht er, dass es weiterhin gerne in der Schule arbeiten geht. „Gut aufgelegte Lehrer sind für alle Seiten förderlich“, betont er. An die Eltern richtet er die Bitte, „vor allem im Sinne ihres Kindes zu handeln. Wir haben kein Geschäftsmodell, wir wollen die Kinder bilden und schauen, was für sie das Beste ist.“ Gerade Nachhilfeinstitute seien nicht primär am Kind interessiert, sondern handelten vor allem aus kommerziellen Überlegungen. Was Brenzinger nach seiner Pensionierung machen wird, lässt er offen. „Es ist eine Situation die ich noch nicht kenne, man wird ja aus dem Berufsleben herausgerissen“, gibt er zu. Er werde die Arbeit vermissen und irgendwie seinen Alltag ohne sie regeln müssen, „aber das ist nicht pessimistisch gemeint, meine Zukunft sehe ich optimistisch“. nils fragt |fare

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