Landau BUND: Erholung statt Wohnung

Der Bauausschuss hat sich gerade mit der Baulandstrategie für Landau und die Stadtdörfer beschäftigt. Auch für den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist dies ein wichtiges Thema. Er sorgt sich um einen als „innerstädtische Randzone“ deklarierten Naturstreifen, angrenzend an die Rudolf-von-Habsburg-, Fleckenstein-, Liebig- und an die Maxburgstraße.

Statt das Gebiet als Arrondierungsfläche zu nutzen, schlägt er vor, ein Naherholungsgebiet daraus zu machen. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer (SPD) weist Vorsitzender Ulrich Mohr darauf hin, dass die Flächen unterhalb der Wollmesheimer Höhe aus naturbelassenen Teilflächen beständen, andere Teile würden vor allem als Maisäcker noch intensiv landwirtschaftlich genutzt. Diese Bereiche galten bisher als „Entwicklungsgebiete“, sie sind laut geltendem Flächennutzungsplan „innerstädtische Randzone“, also Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft. „Dem Vernehmen nach sollen die Flächen aber nun zwecks Baulanderschließung weitgehend den Status von Arrondierungsgebieten erhalten“, warnt Mohr davor, Fakten zu schaffen. Grundsätzlich begrüße der BUND das Bestreben der Stadt, der Innenentwicklung den Vorzug zu geben. „Mit fortgesetzter Abrundung lassen sich aber immer wieder auch Flächen einer Bebauung unterwerfen, weil immer irgendwo etwas ,unrund’ ist, wie zum Beispiel bei den sogenannten Pfahlbauten.“ Für Mohr eine „Salamitaktik“. Die Flächen verfügten in ihren naturbelassenen Abschnitten über eine Biodiversität, die den gärtnerisch gestalteten Landauer Parkanlagen und erst recht der auf „Linearität und rechten Winkel getrimmten Landesgartenschau“ weit voraus sei. „Hier tummeln sich noch Waldohreule, Eichelhäher, zahlreiche Kleinvögel, Füchse, eine bunte Fülle von Schmetterlingen und anderen Insektenarten. Die Nahrungsketten scheinen hier noch zu funktionieren“, so Mohr. „Der emotionale und immaterielle Wert von Natur in Stadtnähe für die Anwohner, insbesondere für ältere Menschen und Kinder darf nicht unterschätzt werden“, mahnt er. Auch als Kaltluftschneise sei solch ein durchgrünter Streifen im Sommer von Bedeutung. Zudem seien die angeführten naturbelassenen Bereiche ökologische „Trittsteine“ mit Vernetzungsfunktion – mit Grünflächen an Birnbach und Queich bis hin zum Goethe-Park und zum Fort. Deshalb schlägt der BUND vor, diesen Naturraum mit relativ geringem finanziellem Aufwand zu einem Naherholungsgebiet zu entwickeln, etwa durch einen Spazierweg. (rhp)

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