Kommentar Abgesägter Feuerwehrchef in Landau: Das ist unanständig

Dirk Hargesheimer bei einem Einsatz (2015).
Dirk Hargesheimer bei einem Einsatz (2015).

Einen verdienten Ehrenamtler nach 20 Jahren im Amt sang- und klanglos abzusägen, ist schäbig. So geht man nicht mit Menschen um.

Dirk Hargesheimers Zeit als Feuerwehrchef ist vorbei. Als Konsequenz aus dem Versagen mehrerer staatlicher Ebenen soll der Brand- und Katastrophenschutz von einem Hauptamtler geführt werden – der eben nicht Hargesheimer heißen wird. Diese Entscheidung kann man so treffen.

Unanständig ist aber, dass man so tut, als gebe es den Menschen gar nicht, dem man gerade die Position unterm Hintern weggewählt hat. Dass Oberbürgermeister und Stadträte nach 20 Jahren Hargesheimers im Amt und 44 Jahren bei der Feuerwehr in dieser Situation nicht ein einziges Wort des Dankes finden können. Das Signal ist klar: Engagement ist nichts wert – jedenfalls ab dem Moment, in dem man nicht mehr gebraucht wird. Dass die Vertreter der Bürger diese Botschaft ausgesandt haben, kann nicht in ihrem Interesse und auch nicht im Sinne der Stadt sein. Denn die Ehrenamtler werden es registrieren und sich völlig zurecht ihre Gedanken machen.

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